Auf dem Weg zur Wahrheit, Dokumentationen aus der Diözese

Der 9. und 10. Mai 1974 sind zwei Daten, die eine der dunkelsten Seiten für die Stadt Alessandria markieren. Im Gefängnis „Don Soria“ nehmen drei bewaffnete Gefangene – Cesare Concu, Domenico Di Bona und Everardo Levrero – etwa zwanzig Personen als Geiseln (Gefängnisschullehrer, den Arzt, Gefängnisbeamte und andere Gefangene). Die Randalierer wollen fliehen. Es folgen zwei Tage voller Verhandlungen, voller Spannung, Schmerz und Tränen. Und Wahrheiten, die noch entdeckt werden müssen.

Die Bilanz ist tragisch: fünf Tote unter den Geiseln, zwei unter den Randalierern und Dutzende Verletzte. Bei den Todesopfern handelte es sich um den Arzt Roberto Gandolfi, den Professor Pier Luigi Campi, den Beamten Sebastiano Gaeta, den Brigadier Gennaro Cantiello und die Sozialarbeiterin Graziella Vassallo Giarola. Von den Randalierern wird Cesare Concu von der Polizei getötet, Domenico Di Bona begeht Selbstmord, während Everardo Levrero unverletzt bleibt und vor Gericht gestellt wird. Eine vergessene Geschichte, die Alessandro Venticinque, Journalist von „LaV Comunicazione“, einer Produktionsfirma der Diözese Alessandria, mit der Dokumentation „Forgotten Memory“ (die erste Folge online am 10. Mai: alle Infos hier) ans Licht bringen wollte.

„Wir haben den Titel gewählt, weil es uns so vorkommt, als hätte die Stadt diese Geschichte vergessen“, erklärt Venticinque. Vor allem die jüngsten Generationen haben noch nichts davon gehört. Und es gibt viele offene Fragen. Die Dokumentationen wurden erstellt, um die Fragen zu beantworten und den Schmerz derer zu verstehen, die einen geliebten Menschen verloren haben, während sie an diesem Tag einfach arbeiteten.
In „Forgotten Memory“ werden die zwei Tage der Revolte und alles, was danach geschah, nachgezeichnet: Prozesse, Untersuchungen, Theorien und Wahrheiten, die noch entdeckt werden müssen, mit unveröffentlichten Zeugenaussagen, angefangen bei Everardo Levrero, dem einzigen Überlebenden der drei Randalierer, die heute Er lebt außerhalb Italiens und hat noch nie Interviews gegeben.

PREV Wetteralarm, Monza: Augen auf den Lambro gerichtet
NEXT „Wir sind die einzige Alternative zur Rechten“ [FOTO]