Pesaro, die Mosaiken in der Kathedrale und die Ikonographie eines menschenfressenden Hais verdienen große Aufmerksamkeit

Pesaro, die Mosaiken in der Kathedrale und die Ikonographie eines menschenfressenden Hais verdienen große Aufmerksamkeit
Pesaro, die Mosaiken in der Kathedrale und die Ikonographie eines menschenfressenden Hais verdienen große Aufmerksamkeit

von Roberto Malini

Unter den Meisterwerken der Kunst, die italienische Kathedralen schmücken, gibt es ein seltenes Juwel, das schon allein zum Bewundern eine Reise nach Pesaro wert ist. In der Kathedrale Santa Maria Assunta, der Kathedrale der Stadt, in der die Romanik mit anderen Stilen bis hin zum Neoklassizismus verschmilzt, bewahrt ein antikes Bodenmosaik eine für das christliche Mittelalter nahezu einzigartige Ikonographie: einen Hai, der einen Menschen verschlingt. Dank der neuen Fenster im Boden der Kirche, die gerade eingeweiht wurden, sind die Arbeiten jetzt deutlich sichtbar. Natürlich stellen neben dem Hai auch alle Mosaiken der Kathedrale aus dem 6. bis 13. Jahrhundert n. Chr. eine außergewöhnliche kulturelle und touristische Attraktion dar.

Seit den ersten Jahrhunderten bevorzugte die frühchristliche Kunst Tierbilder als Symbole für Tugenden und spirituelle Konzepte: die Taube für den Heiligen Geist, das Lamm für Christus, der Pfau für Unsterblichkeit. Diese stark kodifizierte Bildsprache setzte sich bis ins Mittelalter fort und ging oft auf Bestiarien zurück, die reale und imaginäre Kreaturen allegorisierten.

Dennoch blieb der Hai, ein wildes Meeresraubtier, zumindest bis zum 15. Jahrhundert eine ungewöhnliche Präsenz in der christlichen Vorstellung. Dies macht das Pesaro-Mosaik aus dem 11. Jahrhundert zu einem wahren ikonografischen Juwel.

Beim Betreten des Kirchenschiffs werden die Gläubigen von dem grausigen, aber kraftvollen Bild überrascht: Das offene Maul des Hais, der einen menschlichen Körper verschlingt. Eine Warnung, die so deutlich wie selten vorkommt, um die Sünde darzustellen, die die Seele zerreißt und vor der nur der Glaube an Christus ein Schutzschild sein kann.

Dieses außergewöhnliche Mosaikwerk ist nicht die einzige Attraktion der Kathedrale von Pesaro, die mit Meisterwerken wie dem Fresko der Madonna della Misericordia, einem kostbaren Holzkruzifix usw. aufwartet Madonna mit Kind und den Heiligen Petrus und Hieronymus von Giovanni Santi: drei Werke aus dem 15. Jahrhundert. Doch allein diese schreckliche Ikone des menschenfressenden Hais rechtfertigt einen Besuch, vielleicht während eines Badeurlaubs in der Hauptstadt der Region Marken, um das außergewöhnliche Zeugnis einer sowohl geheimnisvollen als auch visuell beeindruckenden Ikonographie zu entdecken.

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