SÜNDER, DAS FINALE UND DIE (ABSORBIERENDE) WADA-INQUISITION
Am Mittwoch, den 2. Oktober, erwartet Jannick Sinner im Finale der China Open sein ewiger spanischer Rivale Carlos Alcaraz. Die Nummer 1 der Welt besiegte im Halbfinale den chinesischen Gastgeber Bu, der Iberer besiegte Medvedev zum vierten Mal in Folge: Sie werden die ersten beiden gesetzten Spieler sein, die in Peking um die Masters-500-Trophäe spielen. Aber Sinner, der letztes Jahr in China triumphierte, spielt sein wichtigstes Spiel im Gerichtssaal.
Tatsächlich hat die internationale Anti-Doping-Agentur Wada beim CAS in Lausanne Berufung gegen den Freispruch des Südtiroler Tennisspielers eingelegt, der im Frühjahr positiv auf Clostebol getestet wurde. Eine verschwindend geringe Menge, die nachweislich von seinem Masseur übertragen wurde, der eine Salbe zur Behandlung einer Hautwunde verwendet hatte, und die selbst bei freiwilliger Einnahme so gering gewesen wäre, dass sie keine Verbesserung seiner Leistungsfähigkeit bewirkt hätte.
Stattdessen beschloss die Wada, den ganzen Weg zu gehen und sich an die Schweizer Sportschiedsgerichtsbarkeit zu wenden und eine Disqualifikation für ein oder zwei Jahre zu beantragen.
Bei den Olympischen Spielen 2020 tat er dies jedoch nicht, als 23 chinesische Schwimmer bei einem Anti-Doping-Test positiv getestet wurden und zu den Wettkämpfen zugelassen wurden, weil man vermutete, dass sie Opfer einer Lebensmittelvergiftung geworden waren, was später jedoch nie untersucht wurde und auch nicht viel weniger, legte Berufung beim TAS ein. Heute gibt Wada jedoch eine lautstarke Erklärung ab, und es liegt an Sinner, zu versuchen, sich zu entlasten. Denn in Sportprozessen liegt die Beweislast bei der Verteidigung: Man ist schuldig, bis seine Unschuld bewiesen ist, ähnlich wie es die Heilige Inquisition tat. Er muss nachweislich nachweisen, dass die Einnahme des verbotenen Arzneimittels durch den Physiotherapeuten erfolgte und der Sportler davon nichts wusste und auch nichts wissen konnte.
Die Wada muss reformiert werden, denn so funktioniert das nicht. Und gegen den Weltranglisten-Ersten im Tennis nutzt er einen Spiegel, um seine Unzulänglichkeiten zu verbergen. Die Tenniswelt hingegen hat sich fast ausschließlich auf die Seite von Jannick gestellt. Und nur Nick Kyrgios, ein australischer Tennisspieler, der sich von Anfang an offen dagegen ausgesprochen hat. Aber er ist der Ex-Freund von Sinners aktueller Partnerin Anna Kalinskaya, also könnte die Bosheit in diesem Fall auch einen anderen Ursprung haben. Aber welche anderen dunklen Gründe könnte Anti-Doping gegen den besten Tennisspieler der Welt haben?