Spinnenartige Explosionen auf dem Mars kündigen den Frühling an – Weltraum und Astronomie

Spinnenartige Explosionen auf dem Mars kündigen den Frühling an – Weltraum und Astronomie
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Die dunklen Flecken auf den Bildern der Sonde Trace Gas Orbiter der ExoMars-Mission, die 2016 von der Europäischen Weltraumorganisation und der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos gestartet wurde, sehen aus wie Hunderte kleiner schwarzer Spinnen, die auf der rötlichen Marsoberfläche schwärmen. Was dem Marsboden dieses ungewöhnliche Aussehen verleiht, sind Explosionen, die einen Durchmesser von bis zu einem Kilometer haben können und den gefrorenen Boden zu Beginn des Frühlings und milderer Temperaturen aufbrechen. Die von der ESA veröffentlichten Fotos stammen aus der sogenannten Inkastadt, einer seltsamen Formation, die ihren Namen ihrer Ähnlichkeit mit antiken Ruinen verdankt, die man von oben sieht.

Da die Achse des Mars ähnlich geneigt ist wie die der Erde, gibt es auch auf dem Mars Jahreszeiten, wenn auch ganz anders als auf der Erde. Im Winter beispielsweise sinken die Temperaturen auf 120 Grad unter Null, wodurch auch die oberflächlichen Kohlendioxidablagerungen gefrieren, die so eine dicke Trockeneisschicht bilden. Wenn die Wintersaison in die Frühlingssaison übergeht, schmilzt das Trockeneis nicht wie normales Eis, sondern sublimiert und geht direkt vom festen in den gasförmigen Zustand über.

Das Phänomen erhöht den Druck im Inneren dieser Ablagerungen, bis es zu einer Explosion kommt, die die Marsoberfläche scheinbar kochen lässt: Risse entstehen im Eis und der dunkle Staub aus den darunter liegenden Schichten wird durch kleine Geysire „ausgeschossen“. Dieser Prozess ist für die spinnenförmigen Flecken verantwortlich, deren „Beine“ eigentlich Bruchlinien sind, die unter der Oberflächeneisschicht liegen.

Die Formation auf der Marsoberfläche, die „Inkastadt“ genannt wird. die dunklen Bereiche entsprechen denen der Explosionen (Quelle: ESA/DLR/FU Berlin)

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