„Aktuell sind die Verkaufszahlen für Bio-Kartoffeln und -Zwiebeln nicht sehr zufriedenstellend. Allerdings möchte ich mich von der Aussage distanzieren, dass der Bio-Markt einbricht“, sagt Josephine Hardt, Geschäftsführerin von Bio Kartoffel Erzeuger e.V. „2022 war es kein einfaches Jahr für Bio-Kartoffeln, vor allem wenn man die Verkaufsdaten mit den Jahren 2020 und 2021 vergleicht, die wichtige Ergebnisse verzeichneten. Allerdings war die Entwicklung auch schon vor der Pandemie positiv. Bio-Produkte sind keine Nische .”
Josephine Hardt auf der Fruit Logistica 2023
Erschwingliche Preise für Verbandskartoffeln
Gerade angesichts solcher Schwierigkeiten sei es laut Hardt wichtig, die Kommunikation entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu pflegen und aus Krisen zu lernen. „Wir werden diese Zeit sicherlich gut überstehen und gestärkt daraus hervorgehen. Schließlich handelt es sich bei der Bio-Kartoffel um ein Premiumprodukt, das noch zu erschwinglichen Preisen erhältlich ist. Zudem werden immer mehr Knollen in Verbandsqualität angebaut, vermarktet und angeboten.“ Verbrauchern in ausreichender Menge und zu erschwinglichen Preisen”.
Anbaufläche und Erntemengen der Mitgliedsbetriebe werden regelmäßig erhoben. „Unsere Betriebe haben sich professionalisiert, unter anderem durch Investitionen in modernste Kühlhaustechnologien und den stetigen Ausbau ihres agronomischen Know-hows. Vor der Hitze- und Trockenzeit im vergangenen Sommer, als viele unserer Betriebe Danke sagen konnten durch geeignete Bewässerungskonzepte sind wir gut ins Frühlingsgrün gestartet, sodass eine ganzjährige Versorgung mit Bio-Kartoffeln vom Eigenanbau bis zum Handel wieder möglich ist.“
Die 240 Mitgliedsbetriebe konnten bundesweit durchschnittlich 30 Tonnen pro Hektar Rohware für alle Nutzungsarten, also Nahrung, Verarbeitung und Saatgutvermehrung, ernten.
Die Geschäftsführer des Bio Kartoffel Erzeuger eV: Josephine Hardt und Therese Wenzel. Foto: Bio Kartoffel Erzeuger eV
Der kommerzielle Kontext von Bio-Kartoffeln
Sowohl in Bundesländern wie Bayern, Deutschlands zweitgrößter Wachstumsregion, als auch beispielsweise in Niedersachsen ist die Direktvermarktung deutlich höher. „Das liegt aber vor allem an regionalen Strukturen, der Demographie und der historischen Entwicklung der Betriebe“, erklärt Hardt. „Der Direkthandel oder der Ab-Hof-Verkauf sind ein wichtiger Handelskanal. Tatsächlich aber werden drei Viertel der Bio-Kartoffeln seit Jahren über den konventionellen Lebensmitteleinzelhandel vertrieben.“ In den letzten Jahren hat die Bio-Kartoffelproduktion zugenommen, da die Nachfrage weiter steigt, so Hardt. Nun gilt es, die gemeinsame Weiterentwicklung von Anbau und Vertrieb zu unterstützen.
Die meisten Bio-Kartoffeln seien noch für den Direktverzehr erhältlich, so Hardt. Darüber hinaus entwickelt sich der Verarbeitungssektor weiter. „Bio-Kartoffeln werden auch bei der Produktion von Flocken und Stärke verwendet, was jedoch auf Anbauebene nicht bevorzugt wird. Bei der Produktion von Chips und Pommes finden wir nach wie vor hauptsächlich Vertragslandwirte. Wir erwarten, dass der Handel noch mehr Interesse an diesen Produkten zeigen wird .”
Rückgang des Importvolumens
„Als der Verband 2010 gegründet wurde, war der Importanteil von Bio-Kartoffeln noch relativ hoch. Die Erzeugerbetriebe haben sich zunehmend spezialisiert, was von vielen Vermarktungsfirmen beobachtet und unterstützt wird. Dadurch sind die Importquoten deutlich gesunken den letzten Jahren.”
Die wichtigsten Importländer sind Ägypten, Israel und Spanien. „Allerdings ist Deutschland für diese Länder kein verlässlicher Absatzmarkt mehr, da wir noch eine ganzjährige Versorgung mit heimischen Produkten garantieren können. Diese Priorität wird auch zunehmend vom Handel durchgesetzt, weil die Verbraucher heimische Produkte schätzen. Natürlich muss die Qualität stimmen.“ stimmt, was auch unser Ziel ist und das wir durch die intensive Pflege der Bio-Kartoffeln auf dem Feld und im Lager garantieren können.”
Generationswechsel in der Branche
“Für einen Generationswechsel in der Branche ist ein anregendes Arbeitsumfeld eine Notwendigkeit. In der Bio-Branche gibt es die visionäre Idee, immer wieder Neues auszuprobieren und voranzukommen, was für junge Menschen sehr attraktiv sein kann. Es ist motivierend.” zu sehen, dass es viele junge und engagierte Kollegen in den Unternehmen gibt”.
„Auch in unserem Verband gab es vor zwei Jahren einen Generationswechsel, nachdem meine Kollegin Therese Wenzel und ich die Geschäftsführung übernommen haben. Im Sinne unserer Landwirte werden wir uns auch in Zukunft für die Weiterentwicklung des ökologischen Landbaus und für den Erfolg einsetzen Vermarktung von Bio-Produkten“.
Für mehr Informationen:Josephine Hardt – Geschäftsführerin
Bio Kartoffel Erzeuger eV
[email protected]
www.bke-verein.de