Klimts Miss Rediscovered ist ein Rekord für eine Auktion in Wien – Letzte Stunde

Klimts Miss Rediscovered ist ein Rekord für eine Auktion in Wien – Letzte Stunde
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(ANSA-AFP) – ROM, 24. APRIL – Ein verschollen geglaubtes und nach fast einem Jahrhundert wiedergefundenes Gemälde von Gustav Klimt wurde heute in Wien für 30 Millionen Euro versteigert und stellte damit einen Rekord für eine österreichische Auktion auf. Das Porträt des Fräulein Lieser gehörte einst einer jüdischen Familie in Österreich und wurde zuletzt 1925 bei einer Ausstellung von Otto Kallir-Nirenstein 1926 in der Neuen Galerie in Wien öffentlich gezeigt. Sein Schicksal ist unklar, aber die Familie der jetzigen Besitzer ist seit den 1960er Jahren im Besitz des Gemäldes. Das Wiener Auktionshaus im Kinsky hatte den Wert des Porträts der Fräulein Lieser, so der Titel des Gemäldes, auf 30-50 Millionen Euro geschätzt.

Porträts großer Österreicher werden selten auf den Markt gebracht. Im vergangenen Juni wurde Klimts „Dame mit Faecher“ (Dame mit Fächer) in London für 74 Millionen Pfund (damals 94,3 Millionen US-Dollar) verkauft, ein europäischer Kunstauktionsrekord. Der bisher höchste Auktionspreis in Österreich wurde 2010 für ein Werk des flämischen Malers Frans Francken II. für sieben Millionen Euro erzielt.

„Niemand hat damit gerechnet, dass ein 100 Jahre verschollenes Gemälde dieser Bedeutung wieder auftaucht“, sagte Kinsky-Expertin Claudia Moerth-Gasser vor der Auktion. „Ein Gemälde von solcher Seltenheit, von solch künstlerischem Umfang und Wert war seit Jahrzehnten nicht mehr auf dem Kunstmarkt in Mitteleuropa erhältlich“, sagte im Kinsky in einer Notiz, als er gleichzeitig die Auktion und das Wiederauftauchen des Werkes Oltre-Skizzen von Klimt ankündigte Auch Werke seiner Zeitgenossen wie Egon Schiele wurden für das „Bildnis der Fräulein Lieser“ geschlagen. Vor der Auktion wurde das gut erhaltene Gemälde in Wien, der Schweiz, Deutschland, Großbritannien und Hongkong ausgestellt. Das nicht signierte Gemälde zeigt eine junge Frau, geschmückt mit einem großen, reich mit Blumen verzierten Umhang auf leuchtend rotem Hintergrund. Geheimnisvoll ist die Identität des Modells, das für das Porträt neunmal Klimts Atelier besuchte. Es ist bekannt, dass sie aus der Familie Lieser stammte, einer jüdischen Industriellendynastie. Sie könnte eine von zwei Töchtern namens Helene und Annie von Henriette (Lilly) Lieser, einer Gönnerin, sein. Doch im ersten Klimt gewidmeten Katalog aus den 1960er-Jahren hieß es, es handele sich um Liesers Nichte Margarethe. Lilly Lieser blieb trotz der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Wien, wurde 1942 deportiert und 1943 im Konzentrationslager Auschwitz ermordet. (ANSA-AFP).

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