In Berlin spioniert er im Dienste Pekings. Er ist der Assistent des AfD-Europaabgeordneten

In Berlin spioniert er im Dienste Pekings. Er ist der Assistent des AfD-Europaabgeordneten
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Jian Guos Leben ist friedlich: Er lebt mit seiner Frau und seiner halbwüchsigen Tochter in einer Eigentumswohnung in der ehemaligen DDR und hat ein Unternehmen, das Lampen aus China importiert, wo er vor 43 Jahren geboren wurde. Als Student im Jahr 2002 in der sächsischen Landeshauptstadt angekommen, nahm Herr Guo die deutsche Staatsbürgerschaft an und leitet außerdem ein Beratungsunternehmen für interkulturelle Kommunikation zwischen Deutschland und China. Dann der Sprung: Guo, bereits SPD-Mitglied, lernt den Rechtsanwalt Maximilian Krah kennen und wird dessen Assistent im Europaparlament, wo sein Kontaktmann seit 2019 Mitglied der rechtsextremen Alternative für Deutschland ist ( AfD).

Dieses gewöhnliche Leben wird in der Nacht des 22. April unterbrochen, als Guo zu Hause verhaftet wird und sein zweites Leben als Spion für das chinesische Ministerium für Staatssicherheit entdeckt wird. Dies ist der Vorwurf, den die Generalstaatsanwaltschaft (GBA) gegen Krahs Mitarbeiter erhebt und seine Festnahme anordnet. Er ist der vierte mutmaßliche chinesische Agent, der in weniger als 24 Stunden in Deutschland festgenommen wurde.

Am 22. April wurden im Auftrag des GBA die Handschellen sowohl Herwig als auch Ina Fischer in Düsseldorf und Thomas Reichenbach in Bad Homburg angelegt. Das Paar hatte das Beratungsunternehmen Innovative Dragon (Id) mit Sitz in London und Büros in Düsseldorf und Shanghai gegründet und geleitet. Reichenbach, Leiter Investor Relations bei Id, soll Leiter der MSS-Spionagezelle gewesen sein, die es nach der Infiltration deutscher Universitäten geschafft hat, Informationen über Technologien für militärische Zwecke an ihre Kontakte in Peking weiterzuleiten. Der größte Coup: der unerlaubte Export eines Lasers nach China. Alles aus „rein finanziellen“ Gründen, so Quellen im deutschen Sicherheitsapparat, denn für jeden nach Peking geschickten Bericht erhielten die drei Zehntausende Euro.

Im Fall von Guo gehörten zu den Aktivitäten der GBA die Übermittlung von Informationen über „parlamentarische Aktivitäten“ an die MSS und die Bespitzelung chinesischer Gegner in Deutschland. Industrie- und Wissenschaftsspionage, Einflussnahme und Kontrolle abweichender Meinungen sind die Hauptaktivitäten des Pekinger Geheimdienstes in Deutschland, wo die MSS offenbar auch bei Politikern, darunter vielleicht Krah, dem AfD-Chef bei den nächsten Europawahlen, auf fruchtbaren Boden stößt. Einer der rechtsextremen EU-Persönlichkeiten, die im Verdacht stehen, von Russland Gelder für Propagandaaktivitäten zugunsten des Kremls erhalten zu haben, erhielt Krah laut der Website t-online.de auch Zahlungen aus China. Durch verschiedene Ablenkungsmanöver verschleiert gelangten die Geldströme nach Guo.

Das Ziel: ein dreifaches politisches und wirtschaftliches Bündnis zwischen Deutschland, China und Russland zu bilden, um den USA entgegenzuwirken.

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