AMP-Unicredit, Russland beschlagnahmt Bankkonten und Immobilien im Wert von 463 Millionen Euro

AMP-Unicredit, Russland beschlagnahmt Bankkonten und Immobilien im Wert von 463 Millionen Euro
AMP-Unicredit, Russland beschlagnahmt Bankkonten und Immobilien im Wert von 463 Millionen Euro

Eine gerichtliche Fliese kommt in Russland an Unicredit. Das Schiedsgericht von St. Pietroburgo und die Region Leningrad beschlagnahmte Konten und Eigentum der italienischen Bank im Wert von fast 463 Millionen. Das berichtete die russische Agentur Tass.

Die Entscheidung wurde auf Antrag von getroffen Ruskhimalyanerein Flüssiggasproduktionsunternehmen im Besitz von Gazpromim Rahmen einer Streitigkeit. Im Einzelnen betraf das Projekt den Bau eines Gasaufbereitungs- und Verflüssigungskomplexes in Ust-Luga

Nach dem durch internationale Sanktionen verhängten Stopp weigerte sich Unicredit, die mit dem Projekt verbundenen Bankgarantien zu bezahlen, was zu einem offenen Konflikt mit der Gazprom-Tochter führte. Ähnliche Maßnahmen wurden auch gegen andere an der Initiative beteiligte Institute ergriffen, nämlich die Deutsche Bank und die Commerzbank für 210 bzw. 7,5 Millionen Euro.

Die nun vom Gericht in St. Petersburg beschlossene Maßnahme betrifft Unicredit Russia und die Unicredit Ag, die deutsche Bank des Konzerns, die die russische Niederlassung kontrolliert. Das Gericht akzeptierte teilweise den Antrag des Rukhimallian im Verfahren gegen Unicredit einstweilige Maßnahmen zu ergreifen. Zuvor hatte Ruskhimalliance eine Klage gegen die Unicredit Bank im Rahmen von Ansprüchen auf Bankgarantien aus einem Vertrag mit Linde eingereicht.

Das Urteil des englischen Gerichts

Ursprünglich wurde das Verfahren dem Schiedsgericht von St. Petersburg und der Region Leningrad übertragen, doch in den letzten Wochen erwirkte Unicredit in London eine einstweilige Verfügung, die RusKhimAlyans daran hinderte, den Fall in Russland weiterzuverfolgen. Als Begründung wird angeführt, dass Streitigkeiten laut Vertrag einem Schiedsverfahren in Frankreich unterworfen werden müssen. RusKhimAlyans versuchte, diese Entscheidung vor dem Obersten Gerichtshof des Vereinigten Königreichs aufzuheben, doch die Berufung der Gruppe wurde abgelehnt. Kurz gesagt, der Streit steht im Mittelpunkt eines Konflikts zwischen Richtern und zwischen Ländern. Der Ausgang lässt sich derzeit nur schwer vorhersagen.

Die Forderungen der EZB

Die Geschichte ist mit den jüngsten Anfragen verknüpft, die von eingegangen sind EZB. In den letzten Wochen berichteten Finanzquellen, dass Frankfurt bereit sei, die von Andrea Orcel geführte Gruppe aufzufordern, die Aktivitäten mit dem Land einzuschränken. Die an Unicredit gerichteten Anfragen würden denen ähneln, die die Aufsichtsbehörde an das österreichische Unternehmen richtete Raiffeisen Bank International (RBI)die westliche Bank mit der größten Präsenz in Moskau.

Die Risikominderungsaktivität

Im Jahr 2022 und Anfang 2023 grenzüberschreitendes Engagement in Russland von Unicredit wurden bei minimalen Kosten insgesamt um etwa 66 % bzw. etwa 4,1 Milliarden reduziert. Auch in den folgenden Quartalen wurde eine Strategie verfolgt. Allerdings übt die EZB weiterhin Druck auf die im Land tätigen Institutionen aus. Die Aufsichtsbehörde „drängt die Banken, ihren Rückzug aus Russland angesichts der steigenden Reputations-, Rechts- und Finanzrisiken zu beschleunigen“, erklärte der frühere Manager Andrea Enria bei einem seiner letzten Auftritte im vergangenen Jahr. (Alle Rechte vorbehalten)



Zeitpunkt der Veröffentlichung: 17.05.2024 17:12
Letztes Update: 17.05.2024 18:29

PREV Die EU sanktioniert vier russische Medien, Moskau: Informationsfreiheit verletzt – Nachrichten
NEXT Sanktionen, das russische Gericht beschlagnahmt 463 Millionen Vermögenswerte von Unicredit: Die Farnesina ergreift Maßnahmen