EM 2024, Österreich-Türkiye 1-2: Doppelpack von Demiral

Ein Gigant. Kann die Türkei mitreißen. Merih Demiral schlägt mit einem Doppelpack Österreich im Achtelfinale der Europameisterschaft aus und ermöglicht Trainer Vincenzo Montella den Flug ins Viertelfinale, wo sie am Samstag in Berlin auf die Niederlande treffen. In Leipzig endet es 2:1 für die Türken und tilgt damit die Demütigung vor wenigen Monaten, als die Nationalmannschaft von Ralf Rangnick sensationell mit 6:1 siegte. Demirals Tore waren entscheidend (in der 1. und 59. Minute). Gregoritschs Aktion in der 66. Minute war nutzlos: Rangnicks Wahl war merkwürdig und ließ ihn zunächst auf der Bank, obwohl der Freiburger Stürmer vor drei Monaten gegen die Türkei einen Hattrick erzielt hatte.

das Rennen

Montella stellt sein Team im 4-2-3-1 auf, wobei der junge Güler die Führung übernimmt, gefolgt von Yildiz, Kokcu und Yilmaz. Österreich reagiert ähnlich, mit Arnautovic als Stürmer, Laimer, Baumgartner und Schmid im offensiven Mittelfeld. Das Spiel beginnt mit einem sehr hohen Tempo: Nach 14 Sekunden versucht Baumgartner, Arnautovic in die Luft zu jagen, doch Gunok wehrt ihn in letzter Minute ab. Beim Konter erkämpfen sich die Türken eine Ecke, bei der Demiral nach einer Reihe von Abprallern den Ball aus wenigen Schritten Entfernung ins Tor wirft. Österreich schien nicht destabilisiert zu sein, so dass Baumgartner zweimal kurz vor dem Ausgleich stand, zunächst mit einem Außenschuss (der Ball ging gerade in der 3. Minute ins Aus), dann mit einer Ecke (in der 6. Minute). Die Mannschaft von Rangnick hält sich in der gegnerischen Spielfeldhälfte auf und kreiert weiter: Dennoch ist es Demiral, der in der 25. Minute erneut nach einer Ecke dem 2:0 nahekommt. Die Austria versucht es in jeder Hinsicht, sowohl indem sie die gegnerische Abwehr spielerisch untergräbt, als auch mit Schüssen von außen (Sabitzer wird in der 33. Minute gefährlich).

die Wiederherstellung

Arnautovics Fehler zu Beginn der zweiten Halbzeit waren gravierend: In der 52. Minute stand er alleine gegen Günok, trat aber auf den herauskommenden gegnerischen Torwart. Wenige Minuten später verpasste er auch einen Soft Touch, der aber im Abseits gestanden hätte. Das 2:0 der Türkei erscheint überraschend, da Demiral immer noch eine Standardsituation ausnutzt. Von diesem Moment an wurde das Spiel mit nur einem Tor gespielt: In der 66. Minute halbierte Österreich den Rückstand durch Gregoritsch, der einen Turm von Posch ausnutzte und Guler aus zwei Schritten Entfernung besiegte. Das Match wird sehr emotional. Österreich vermittelt das Gefühl, jeden Moment punkten zu können, doch die Türkei baut vor ihrem Strafraum eine hohe Dichte auf und beginnt mehrmals mit Kontern. Yilmaz vergab zwei Großchancen auf freiem Feld, doch auf der anderen Seite sah Baumgartner mit einem Kopfball aus zwei Metern, dass das Tor durch einen tollen Gunok geschlossen wurde. Es endet damit, dass der österreichische Torhüter den Ball nach einer Ecke erhebt, um ihn zu köpfen, doch Demiral und seine Teamkollegen verteidigen und wehren sich. Die Türkei gewinnt, Montella gewinnt. Und am Samstag treten sie in Berlin gegen die Niederlande an: Das Halbfinale gegen den Sieger von England-Schweiz steht zur Debatte.

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