Swiss: «Wir werden nie günstig sein, unsere Preise werden steigen»

Dieter Vranckx wird kaufmännischer Leiter der Lufthansa Group.

Schlussstein

Swiss wird nie eine Billigfluggesellschaft sein und mittel- bis langfristig werden die Tarife weiter steigen: Das sagt der scheidende Präsident der Unternehmensleitung, Dieter Vranckx.

„Die Luftfahrt im Allgemeinen unterliegt einer gewissen Volatilität und das gilt auch für die Swiss“, sagt der 51-Jährige in einem heute veröffentlichten Interview von L’Agefi. „Nach der Corona-Krise, in der wir ums Überleben gekämpft haben, mussten wir uns auf die Rückkehr zur Normalität vorbereiten. Wir haben das Unternehmen umstrukturiert und unsere Kapazität im Jahr 2022 um 50 % und im Jahr 2023 um 33 % erhöht. Für dieses Jahr erwarten wir eine Steigerung von 10 %. Im Langstreckensegment werden wir bis 2024 unsere Kapazität vor der Pandemie übertreffen.“

Das erneute Wachstum hat sich auch auf die Beschäftigung ausgewirkt. „Wir haben unsere Belegschaft in den Jahren 2022 und 2023 deutlich aufgestockt: Im vergangenen Jahr haben wir beispielsweise mehr als 1700 Mitarbeiter eingestellt“, erklärt der Manager, der bekanntlich ab dem 1. Juli in die Geschäftsführung des Lufthansa-Konzerns – Mutterkonzern der – eintreten wird Schweizer Fluggesellschaft – als Verkaufsleiter, gleichzeitig Besetzung des Swiss-Verwaltungsrates, der ab demselben Datum auf drei Mitglieder beschränkt ist.

Mit der Rückkehr der Reisenachfrage werden auch die Fahrpreise steigen. „Unsere Preise sind im Jahr 2022, unmittelbar nach der Pandemie, gestiegen“ (um 20–30 %, laut Agefi), gibt der Manager mit doppeltem Schweizer und belgischem Pass zu. „Aber wenn wir den Durchschnitt von 2023 vergleichen, sehen wir einen durchschnittlichen Rückgang von etwa 2 % im Vergleich zum Vorjahr.“

Weitere Rückgänge sind jedoch nicht zu erwarten. „Wenn wir die Investitionen berücksichtigen, die sowohl für die Erneuerung der Flotte als auch für synthetische Kraftstoffe getätigt werden müssen, gehe ich davon aus, dass die Preise mittel- und langfristig steigen werden.“

«Swiss positioniert sich als Premium-Airline»

Wird die Schweiz also – fragt der Journalist der römischen Finanzzeitschrift – immer hochwertiger sein? „Swiss positioniert sich als Premium-Airline“, antwortet der Interviewpartner hierzu.

„Wir wollen der beste Carrier in diesem Segment in Europa sein.“ Das impliziert eine gewisse Kostenbasis: Wir werden niemals eine Billigfluggesellschaft sein. Deshalb ist es so wichtig, uns in diesem Segment im Einklang mit unseren urschweizerischen Werten zu positionieren. Ich möchte auch betonen, dass Premium nicht nur High-End-Produkte bedeutet: Wir bieten Dienstleistungen für alle.“

Swiss achtet auf Nachhaltigkeit

Das Unternehmen legt außerdem Wert auf ökologische Nachhaltigkeit. „Wir haben ehrgeizige Ziele für 2030 und 2050“, erinnert sich der Spezialist mit einem Hintergrund bei Brussels Airlines und Lufthansa.

„Bis 2030 wollen wir die CO2-Emissionen halbieren und bis 2050 Netto-Null-Emissionen anstreben.“ Um dieses Ziel zu erreichen, werden synthetische Kraftstoffe eine sehr wichtige Rolle spielen.“

Schweizer Essenz

Das Unternehmen unterstreicht zudem seinen Schweizer Unternehmenskern. „Swissness betrifft nicht nur die an Bord verfügbaren Produkte, sondern auch Gastfreundschaft, Qualität und Zuverlässigkeit, alles Eigenschaften, die der Schweiz sehr nahe kommen“, kommentiert der CEO.

Und Pünktlichkeit? „Wir können dorthin nur gelangen, indem wir an verschiedenen Elementen wie der Flugzeug- und Routenplanung arbeiten. Wir brauchen Puffer, um auf unerwartete Situationen reagieren zu können. Diese Elemente hängen von uns ab, aber wir müssen auch Lösungen oder Kompensationen für externe Probleme wie Verzögerungen im europäischen Luftraum finden. Wir arbeiten in einem komplexen System mit unseren Partnern wie Skyguide, Swissport und den Flughäfen Genf und Zürich zusammen. Nur gemeinsam können wir pünktlicher sein“, schließt Vranckx.

Was ist mit seinem Nachfolger an der Spitze der Swiss, der noch nicht bekannt ist? In einem weiteren Interview, in diesem Fall mit der Handelszeitung, nahm der Manager zu dem Thema Stellung. «Für die Swiss ist es wichtig, dass ab dem 1. Juli die richtige Person kommt», erklärt er. Die Entscheidung in der Angelegenheit werde in Kürze fallen, versichert der Manager.

Hm, ats

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