In Afrika steigt die Zahl der Todesopfer durch Überschwemmungen

In den südlichen und östlichen Gebieten des Kontinents hat das Klimaphänomen El Niño zu einer Verschärfung der Dürresituation und einem Rückgang der Niederschläge geführt. In allen beteiligten Ländern wurde der Ausnahmezustand ausgerufen. Unicef: Fast eine Million Menschen von beispiellosen sintflutartigen Regenfällen betroffen

Jessica Jeyamaridas – Vatikanstadt

Auch die Überschwemmungen, die in den letzten Monaten Burundi, Kenia, Ruanda, Somalia, Äthiopien und Tansania heimgesucht haben, haben zu Massenvertreibungen geführt. Nach Angaben der Migrationsagentur der Vereinten Nationen (IOM) sind 637.000 Menschen von den anhaltenden Regenfällen betroffen, 234.000 von ihnen mussten bereits ihre Häuser verlassen. Die seit einigen Wochen anhaltenden sintflutartigen Regenfälle haben eine Reihe katastrophaler Ereignisse und schwere Schäden an der Infrastruktur wie Straßen, Brücken und Dämmen ausgelöst. „Diese Überschwemmungen haben nicht nur den Tod zahlreicher Menschen verursacht, sondern auch das Risiko von durch infiziertes Wasser übertragenen Krankheiten erhöht“, warnt die internationale Organisation.

Für Kinder die größten Risiken

In Kenia sind die Schulen tagelang geschlossen und Überschwemmungen haben eine Cholera-Epidemie mit 48 bestätigten Fällen ausgelöst. „Die starken Regenfälle und die daraus resultierenden Überschwemmungen haben das Leben vieler Menschen auf den Kopf gestellt und die Existenz von Kindern in den betroffenen Regionen stark gefährdet“, betont Etleva Kadilli, Unicef-Regionaldirektorin für das östliche und südliche Afrika und Gesundheit sowie der Zugang zu Nahrungsmitteln, Trinkwasser und lebenswichtigen Dienstleistungen bleiben von größter Bedeutung – fährt Kadilli fort – arbeitet eng mit Regierungen und lokalen Partnern zusammen, die sich mit betroffenen Gemeinden befassen, um die dringendsten Bedürfnisse zu ermitteln und sicherzustellen, dass Kinder versorgt werden sind in Sicherheit und können – so schlussfolgert er – ihr Studium fortsetzen und die notwendige psychosoziale Unterstützung erhalten.“

IOM: eine Debatte über Migration und Klima

Im letzten Jahrzehnt waren das Horn von Afrika und die östlichen Regionen des Kontinents besonders von Dürren und starken Regenfällen betroffen. Doch heute kam es in der Region zu den schlimmsten Überschwemmungen seit Jahrzehnten. Angesichts der Debatte über die UN-Klimakonvention, die im kommenden Juni in Deutschland stattfinden wird, fordert die Migrationsagentur, das Thema menschliche Mobilität aufgrund extremer Klimaereignisse auf die Tagesordnung zu setzen.

Menschen, die vor der Flut fliehen


Menschen, die vor der Flut fliehen


Menschen, die vor der Flut fliehen

Das Engagement von Unicef

In von Überschwemmungen betroffenen Ländern arbeitet UNICEF zusammen, um Kindern und anderen gefährdeten Gruppen in den betroffenen Gemeinden lebensrettende Soforthilfe zu leisten. Die Interventionen umfassen Bargeldhilfe, technische Unterstützung und die Bereitstellung von Trinkwasser, Hygienesets und medizinischer Versorgung. Das UN-Kinderhilfswerk versucht, die Bedürfnisse zu ermitteln, die auftreten werden, sobald sich die Situation normalisiert.

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