Ernährung: Der Experte: «Hoher Salzkonsum ist weniger problematisch als man denkt»

Wie viel Salz ist gesund für den Körper? Ein erfahrener Ernährungsberater erklärt es uns.

Christin Klose/dpa-tmn

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, nicht mehr als 5 Gramm Salz pro Tag zu sich zu nehmen. Ein Ernährungsberater hält dies für einen kritischen Punkt, da jeder Organismus unterschiedliche Mengen benötigt.

Sind Sie in Eile? blue News fasst für Sie zusammen

  • Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, nicht mehr als fünf Gramm Salz pro Tag zu sich zu nehmen.
  • Ein Ernährungsberater hat eine weniger restriktive Sichtweise und betont, dass jeder unterschiedliche Bedürfnisse hat.
  • Menschen mit hohem Blutdruck oder anderen Vorerkrankungen sollten Salz mit Vorsicht genießen.
  • Bei gesunden Menschen ist der Salzkonsum allerdings weniger problematisch, als man vielleicht denkt.
  • Eltern sollten ihre Kinder nicht auf eine zu salzarme Ernährung setzen. Nach Ansicht des Experten könnte dies sogar zu neurologischen Problemen führen.

Wie viel Salz ist eigentlich zu viel und wie viel ist zu wenig für den Körper? „Es ist nicht einfach, ein Gleichgewicht zu finden“, antwortet die Ernährungsberaterin Jürg Hösli in einem Interview mit blue News.

Der Gründer des Erpse Nutritional Diagnostics Institute hält die von der WHO empfohlenen 5 Gramm Salz pro Tag für „äußerst kritisch“. Der Experte erklärt: «Ein gesunder Mensch kann mehr Salz zu sich nehmen. Die Nieren scheiden automatisch mehr Salz aus dem Körper aus.“

Wie viel Salz ein Mensch benötigt, ist sehr individuell. Und wenn jemand „salzsüchtig“ ist, kann das nur ein Zeichen dafür sein, dass der Körper mehr davon braucht. „Und dann solltest du es deinem Körper geben.“ Solange Sie nicht unter Bluthochdruck leiden.

Denn in diesem Fall ist der erhöhte Salzkonsum ausgesprochen problematisch. Wer unter Bluthochdruck oder anderen Vorerkrankungen leidet, sollte sich laut Aussage des Experten an die von der WHO empfohlene Menge halten.

Jürg Hösli

erpse-institut.com

Das erpse Institut mit Sitz in Winterthur im Kanton Zürich bietet Ernährungsdiagnosen und hilft Menschen, sich besser zu fühlen. Jürg Hösli ist der Gründer des Instituts und ein erfahrener Ernährungsberater.

Die Gefahr lauert in Fertiggerichten

„Grundsätzlich sollte man sich die Frage stellen: Wer bin ich wirklich?“, sagt Hösli. Und er fährt fort: «Es ist wichtig, eine Unterscheidung zu treffen. Krebspatienten oder Menschen mit anderen Erkrankungen sollten niemals Unmengen an Salz zu sich nehmen, aber ansonsten ist das Problem weniger problematisch, als man denkt.“ Der durchschnittliche Mensch verträgt eine größere Menge.

Es ist schwierig, den Überblick über das heutige Lebensmittelangebot zu behalten. Denn «in Fertiggerichten, also in Fertiggerichten, die teilweise auch Geschmacksverstärker enthalten, steckt viel Salz», sagt Hösli. Werden große Mengen an Fertigprodukten konsumiert, kann die Situation kritisch werden.

Die Ernährungswissenschaftlerin ergänzt: „Aufgrund meiner praktischen Erfahrung würde ich sagen, dass der Salzkonsum in der Schweiz relativ geringer ist als in Deutschland oder insbesondere in den USA.“ Das liegt daran, dass wir viel weniger Fertiggerichte konsumieren.“ Im Vergleich dazu ernähren sich Schweizer „relativ gut“.

Eltern müssen nicht zu vorsichtig sein

Hösli möchte Eltern auch daran erinnern, dass sie bei ihren Kindern nicht auf eine salzarme Ernährung setzen sollten. „Bei Jugendlichen oder Kindern, die regelmäßig Sport treiben, kann zu wenig Salz sogar zu einer unzureichenden Zufuhr führen, was wiederum neurologische Probleme auslösen könnte“, warnt die Ernährungsberaterin übervorsichtige Mütter und Väter.

Auch zu wenig Salz kann Sportlern Probleme bereiten. Krämpfe oder Magen-Darm-Beschwerden seien mögliche Folgen, wie Hösli betont.

«Salz hält Flüssigkeiten in unserem Körper. Wenn Sie nicht genügend Mineralien zu sich nehmen, kann es zu einem Elektrolytverlust kommen, der zu einer Dehydrierung führen kann.“ Mineralien wie Salz, Natrium und Kalium sind daher wichtig für die Flüssigkeitsspeicherung im Körper.

Hösli fasst zusammen: «Wer Salz mag und bei guter Gesundheit ist, kann es ohne Schuldgefühle geniessen. Allerdings sollten Menschen mit Übergewicht oder Vorerkrankungen sehr vorsichtig sein.“

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