Die neue europäische Steuer wird die Preise für Benzin und Diesel in die Höhe schnellen lassen

Die neue europäische Steuer wird die Preise für Benzin und Diesel in die Höhe schnellen lassen
Die neue europäische Steuer wird die Preise für Benzin und Diesel in die Höhe schnellen lassen

Der Umstieg auf ein Elektroauto ist für die meisten europäischen Autofahrer immer noch zu teuer. Doch wer möglichst lange bei seinem Benzin- oder Dieselfahrzeug bleiben will, könnte ohne vorübergehende Schwankungen bald mit einem erheblichen und strukturellen Anstieg der Kraftstoffpreise rechnen müssen, sogar zwischen 40 und 50 Cent pro Liter. Diesen Alarm schlagen mehrere Experten und Politiker ein, die vor den Risiken des neuen CO2-Emissionshandelssystems ETS warnen, das 2027 in Kraft treten wird.

Das ETS ist, kurz gesagt, eine Art europäische Steuer, die bisher auf die umweltschädlichsten Industrien erhoben wurde, von Stahlwerken bis hin zu Kraftwerken für fossile Brennstoffe. Das neue System, das in Ets 2 umbenannt und im Jahr 2023 eingeführt wird, wird auch Gebäude und Verkehr (bzw. Unternehmen in diesen Sektoren, nicht direkt Endverbraucher) betreffen. Bei der Verabschiedung prognostizierte Brüssel, dass die Transportsteuer zu einer Erhöhung um maximal 45 Euro pro Tonne Treibstoff führen würde. Übersetzt bedeutet das, dass sich die Endpreise an der Zapfsäule um 10 Cent für Benzin und um 12 Cent für Diesel erhöhen.

Doch diese Einschätzung erscheint heute zu optimistisch, wie einer der Hauptarchitekten des neuen Gesetzes, der Deutsche Pieter Liese (CDU, Mitte-Rechts), einräumte Euraktiv. Eine Berliner Denkfabrik hat in einer Ende 2023 veröffentlichten Studie errechnet, dass der Anstieg der Treibstoffkosten 200 Euro pro Tonne erreichen könnte, mehr als das Vierfache der EU-Prognose. Um diesen Anstieg zu bewältigen, wurde mit der ETS-Reform ein neuer Sozialfonds für das Klima in Höhe von 87 Milliarden Euro eingerichtet. Mittel, die dazu dienen sollen, etwaige Preissteigerungen auszugleichen, nicht nur an der Zapfsäule, sondern auch für die Beheizung von Häusern. Aber das reicht möglicherweise nicht aus.

PREV „Wir müssen die Verluste durch Benzin und Diesel wettmachen“
NEXT Familienbeihilfe, neue Einkommensgrenzen ab Juli 2024: Was ändert sich?