«Wir wollen vor den grossen Fragen nicht zurückschrecken»

Mit großer Trauer spreche ich als Teil der Studentengemeinschaft. Der Tod des großartigen Rektors Professor Franco Anelli hat uns zutiefst verletzt und unruhig gemacht.

Zunächst möchte ich mich dafür bedanken, dass ich im Rahmen des Privatrechtskurses seine ironische Intelligenz und sein brillantes Denken genießen durfte. Und auch um seine große Fähigkeit zu bekräftigen, die Universität in den letzten Jahren zu leiten, die die Universitätswelt insgesamt auf die Probe gestellt haben.

Sich nach den Gründen für solch ein dramatisches Ereignis zu fragen, ist eine erste Reaktion, die, so menschlich und verständlich sie auch sein mag, immer zu unbefriedigenden und unvollständigen Antworten führt. Das menschliche Herz ist ein unergründliches Mysterium, wie bereits in dem vor einigen Tagen bei der Universitätsgemeinschaft eingegangenen Brief der akademischen Autoritäten festgestellt wurde.

Allerdings wurden wir durch eine Reihe drängender Fragen provoziert, die wir nicht reduzieren wollen und können. Wofür lohnt es sich zu leben? Gibt es eine Antwort auf unser Bedürfnis nach Gerechtigkeit, Liebe, Wahrheit und Glück?

Um eine Antwort zu geben, wenn auch nicht erschöpfend: Ich erkenne an, dass das Studium und die Erfahrung an dieser Universität zentrale Faktoren für die eingehende Untersuchung dieser Fragen sind. Deshalb dürfen wir auch angesichts einer so dramatischen Tatsache nicht den natürlichen und wahren Ruf nach Leben verlieren, der immer hartnäckig und gegenwärtig ist und uns dazu zwingt, unaufhörlich nach dem Sinn zu suchen, nach dem sich das menschliche Herz sehnt. Damit jeder von uns seinen Platz in der Welt entdecken kann, muss dieser Horizont auch in der Stille der Hörsäle unsere Universität weiterhin prägen, der aber ein fruchtbarer Boden sein kann, um dem ultimativen Sinn des Lebens auf den Grund zu gehen.

Ausgehend von der Sitzung und dem Studium, das uns in den nächsten Wochen erwartet, kann Hoffnung entstehen, selbst im Schmerz von etwas, das wir nicht verstehen und das uns auf mysteriöse Weise überkommt.

Aus diesem Grund sind wir bestrebt, das von Monsignore Delpini in Begleitung der Lehrer und der gesamten Universität verkündete Versprechen immer mehr zu überprüfen, da wir von der Wahrheit seiner Worte überzeugt sind. „Die schwierigen Momente, sogar die beunruhigenden Passagen, sogar die Enttäuschungen und Frustrationen sind dauerhafte Prüfungen, wie Herausforderungen, denen man sich stellen muss, wie mit Hoffnungen gesäte Länder. Es gibt keine Einsamkeit, in der nicht die freundliche Gegenwart Gottes wohnt, es gibt keine Situation, in der eine Verheißung nicht wohnt.“

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