Wohnungsnot, im Jahr 2022 wurden in Sizilien 10.733 Zwangsräumungen durchgeführt

Der soeben vorgelegte Bericht über die Wohnungsnot in Sizilien für 2022 verdeutlicht eine kritische Situation, die durch eine hohe Zahl von Zwangsräumungen und eine unbefriedigte Nachfrage nach Sozialwohnungen gekennzeichnet ist. Den Daten aus dem von CGIL, Sunia, Federconsumatori, Arci, Legambiente, Comunità di Sant’Egidio, Auser und Udu vorgelegten Dossier zufolge wurden 10.733 Räumungen unter den ausgestellten, vollstreckten und Vollstreckungsanträgen registriert, während die Zuweisungsanträge anhängig waren der Sozialwohnungen beläuft sich auf 23.938. Dieses Bild wird durch den Anstieg der Mieten noch verschlimmert: 8,2 % der Menschen (im Vergleich zu 6,6 % des Landesdurchschnitts) geben mehr als 40 % ihres Einkommens für Wohnraum aus, und 5,5 % leben in überfüllten Verhältnissen in baufälligen Umgebungen und ohne angemessene Ausstattung Gesundheitsdienste. Die Studie unterstreicht, dass „die Region Sizilien keine ausreichenden Mittel zur Bewältigung der Wohnungsnot oder zur Sanierung des öffentlichen Wohngebäudebestands eingeplant hat“ und „das komplexe Thema des öffentlichen Wohnungsbaus (ERP)“ nicht wirksam geregelt hat. Darüber hinaus gelten die Pro-Kopf-Ausgaben der Gemeinden zur Unterstützung des Lebensrechts im Vergleich zu anderen italienischen Städten als „lächerlich“: In Ragusa werden beispielsweise 0,01 Euro pro Einwohner ausgegeben, in Genua 58,26 Euro (die beiden Extreme des Skala); in Catania 0,84 Euro in Bologna 33,31 Euro.

Das von Organisationen und Gewerkschaften geförderte Wohnungsforum fordert „die Verabschiedung eines regionalen Rahmengesetzes zum Wohnungsbau, das die Einrichtung einer Beobachtungsstelle zur Überwachung des Sektors vorsieht“. Außerdem wird die Einrichtung einer regionalen Wohnungsbaubehörde, von Sozialwohnungsagenturen auf lokaler Ebene und finanzieller Unterstützungsinstrumente für Familien mit niedrigem bis mittlerem Einkommen vorgeschlagen. Das Forum unterstreicht außerdem „die Bedeutung der Sanierung öffentlicher Wohngebäude und der Nutzung verlassener öffentlicher Vermögenswerte und von der Mafia beschlagnahmter Vermögenswerte für Wohnzwecke“. Abschließend wird eine Erhöhung der Betten- und Wohnmöglichkeiten für Studierende sowie die Gewährleistung des Rechts auf Wohnraum für alle von sozialer Ausgrenzung bedrohten Menschen gefordert. Das Manifest des Forums unterstreicht die Notwendigkeit einer Stadtplanung, die auf kollektive Bedürfnisse und nicht auf private Spekulationsinteressen reagiert, mit einem integrierten Ansatz, der Entwicklung, soziale, ökologische und wirtschaftliche Nachhaltigkeit vereint. Zu den Forderungen gehört auch die Unterstützung der Regionalpolitik durch die nationale Politik, einschließlich der Refinanzierung des Mietunterstützungsfonds und der Verabschiedung eines außerordentlichen Wohnungsbauplans auf nationaler Ebene.

PREV Der Schildmast löst sich und verletzt den Kopf eines 12-Jährigen „Mein Wundersohn“ – DIE FOTOS – Chronik Flegrea
NEXT Legnano im Leitfaden für nachhaltige Kommunen 2024