Klimanotstand, Europa erstickt inmitten von Rekordhitze, Bränden und Überschwemmungen – S&H Magazine

Europa ist der Kontinent, der sich am schnellsten erwärmtmit einem Temperaturanstieg von ca doppelt so hoch wie der weltweite Durchschnitt. Auf unserem Kontinent war 2023 also das heißeste oder zweitwärmste Jahr, das jemals aufgezeichnet wurde, je nachdem, auf welchen Datensatz Sie sich beziehen. Die Temperaturen waren 11 Monate im Jahr über dem Durchschnitt und wieder einmal beunruhigt es die enge Häufigkeit der Aufzeichnungen: Die drei wärmsten in Europa gemessenen Jahre liegen alle seit 2020 vor und die zehn wärmsten seit 2007. Der Copernicus Climate Change Service (C3S) veröffentlicht heute zusammen mit der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) den Bericht über den europäischen Stand des Klimas 2023 (ESOTC 2023).

Im Jahr 2023 breiteten sich die Auswirkungen des Klimawandels in ganz Europa weiter aus, wobei Millionen von Menschen von extremen Wetterereignissen betroffen waren, sodass die Entwicklung von Abhilfe- und Anpassungsmaßnahmen zu einer Priorität wurde. Im vergangenen Jahr gab es eine Rekordzahl an Tagen mit „extrerem Hitzestress“. In ganz Europa ist ein steigender Trend bei der Zahl der Tage mit mindestens „schwerem Hitzestress“ zu verzeichnen. Schätzungen zufolge ist die hitzebedingte Sterblichkeit – so Copernicus und WMO weiter – in den letzten 20 Jahren um etwa 30 % gestiegen In 94 % der überwachten europäischen Regionen nahmen hitzebedingte Todesfälle zu.

Im gesamten Jahr war die durchschnittliche Meeresoberflächentemperatur in Europa die höchste, die jemals gemessen wurde. Teile des Mittelmeers und des Nordostatlantiks verzeichneten die höchsten jemals gemessenen jährlichen durchschnittlichen Meeresoberflächentemperaturen, heißt es in dem Bericht. Im Juni wurde der Atlantische Ozean westlich von Irland und rund um das Vereinigte Königreich von einer Meereshitzewelle heimgesucht, die als „extrem“ und in einigen Gebieten „mehr als extrem“ eingestuft wurde und bei der die Meeresoberflächentemperaturen bis zu 5 Grad über dem Durchschnitt lagen.

Wie der Copernicus Climate Change Service (C3S) und die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) im Bericht über den europäischen Stand des Klimas 2023 (ESOTC 2023) feststellten, verzeichnete Europa im vergangenen Jahr insgesamt ca 7 % mehr Niederschlag als der Durchschnitt. Und so verzeichnete ein Drittel des europäischen Flussnetzes im vergangenen Jahr höhere Abflüsse als Hochwasserschwelle hoch und 16 % überschritten die Schwelle für schwere Überschwemmungen.

Die Schneedecke ist schlecht: Im vergangenen Winter verzeichneten weite Teile Europas eine unterdurchschnittliche Anzahl an Schneetagen, insbesondere in Mitteleuropa und den Alpen im Winter und Frühling, fasst ESOTC 2023 zusammen. Im Jahr 2023 verzeichneten die Alpen ein außergewöhnlicher Eisverlust in Gletschern, verbunden mit einer unterdurchschnittlichen Schneeansammlung im Winter und starker Sommerschmelze aufgrund von Hitzewellen. Im Zeitraum 2022–2023 verloren die Gletscher der Alpen rund 10 % ihres Restvolumens.

Die Meereisausdehnung in der Arktis blieb im Jahr 2023 größtenteils unterdurchschnittlich. Auf ihrem Jahreshöchststand im März lag die monatliche Verlängerung um 4 % unter dem Durchschnitt und lag damit an fünfter Stelle der niedrigsten Werte aller Zeiten. Auf ihrem Jahrestief im September lag die monatliche Verlängerung mit 18 % unter dem Durchschnitt auf dem sechsten Platz.

Das Jahr hat das einzig Positive in einem entmutigenden Bild gesehen ein Rekordanteil der Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen in Europa, entspricht 43 %. Die erhöhte Sturmaktivität zwischen Oktober und Dezember hat zu einem überdurchschnittlich hohen Windenergieproduktionspotenzial geführt. Das Potenzial zur Stromerzeugung aus Flusswasserkraft war in weiten Teilen Europas das ganze Jahr über überdurchschnittlich hoch, was auf überdurchschnittliche Niederschläge und Flussabflüsse zurückzuführen ist.

Der Bericht European State of the Climate 2023 (ESOTC) hebt die tiefgreifenden Auswirkungen von Hitzestress auf die öffentliche Gesundheit hervor. Hitzestress Es ist ein Maß dafür, wie der menschliche Körper auf die Auswirkungen hoher Temperaturen in Kombination mit anderen Faktoren wie unter anderem Luftfeuchtigkeit und Windgeschwindigkeit reagiert. Eine längere Exposition gegenüber Hitzestress kann bestehende Gesundheitszustände verschlimmern und das Risiko hitzebedingter Krankheiten wie Hitzeerschöpfung und Hitzschlag erhöhen, insbesondere bei gefährdeten Bevölkerungsgruppen.

Zusätzlich zu den gesundheitlichen Herausforderungen, die Hitzewellen mit sich bringen, gibt es weitere extreme Wetterereignisse, die im Jahr 2023 starke Auswirkungen auf die Menschen in Europa hatten. Nach vorläufigen Schätzungen für 2023 der International Disaster Database (EM-DAT) im vergangenen Jahr Europa sind leider Tod 63 Personen wegen Stürme44 pro Überschwemmungen und 44 pro Brände. Die wetter- und klimabedingten wirtschaftlichen Verluste im Jahr 2023 werden auf über 13,4 Milliarden Euro geschätzt.

Quelle: Agentur DIRE.it

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