GUGLIELMO MARCONI UND DER VERMEIDENDE UNFALL

Der Lebensstil, der von großen Persönlichkeiten wie Guglielmo Marconi weit über die Grenzen hinaus geführt wird, schließt die Möglichkeit nicht aus, in völlig normale Situationen und Unfälle zu geraten. Um nur ein Beispiel zu nennen: das Unfallrisiko im Straßenverkehr. Es war ihm bereits 1912 passiert, als er in der Nähe von La Spezia bei einem schrecklichen Unfall ein Auge verlor (https://arteventinews.it/2019/10/27/guglielmo-marconi-perde-un-occhio/) .

Einige Jahre später (die Quelle ist eine Lokalzeitung und das korrekte Datum kann nicht gefunden werden) heißt es, er sei „von Pontecchio zurückgekehrt, wohin er mit seiner Dame und seiner Schwägerin Lady Bathurst gegangen war, um der Gräfin einen Besuch abzustatten.“ Marconi – der Komm. Guglielmo Marconi drohte ein neuer Autounfall.

Casalecchio

Sein FIAT, der nach Bologna in der Nähe von Casalecchio di Reno unterwegs war, stand plötzlich vor einem Biroccio (von Hand oder einem Tier gezogenes zweirädriges Fahrzeug), das langsam die Straße überquerte und den Durchgang völlig versperrte. Marconis Auto wurde von seinem Chauffeur gelenkt und er hatte keine Zeit, dem Aufprall auszuweichen.

Der Fuhrmann war sich einer Angewohnheit bewusst, die heute leider immer noch häufig praktiziert wird, und flüchtete, indem er sein stark beschädigtes Fahrzeug auf der Stelle zurückließ.

Marconis Auto konnte nach einigen notwendigen Eingriffen langsam weiter in Richtung Bologna fahren, wo es um 17.30 Uhr am Hotel d’Italia ankam. Kurz darauf, gegen 18 Uhr, brach Marconi nach Mailand auf, um weiter in Richtung Großbritannien zu reisen. Besonders unterwürfig kommt der Artikel zu dem Schluss: „Möge unser geschätzter Mitbürger von unserer tiefsten Genugtuung darüber in Kenntnis gesetzt werden, dass wir der neuen Gefahr entkommen sind.“

Die Geschichte an sich hat nichts Außergewöhnliches, aber wir können daraus einige Schlussfolgerungen ziehen. Die Möglichkeit, dass der Fahrer des Karrens auch nur den geringsten Grund gehabt haben könnte, wurde nicht berücksichtigt. Der enorme Ruhm, der dem brillanten Erfinder zuteil wurde, versetzte alle – Menschen, Institutionen und Medien – in die Lage, an ihm festzuhalten. Der äußerst unterwürfige, fast übermäßig zuckersüße Ton der Lokalzeitung ist dafür ein ausreichender Beweis.

Umberto Alunni

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