Was ändert sich bei der Auslieferungsklage – Il Tempo

Ein entscheidender Moment für die Zukunft von Julian Assange. Der Oberste Gerichtshof in London hat entschieden, dass der Gründer von WikiLeaks gegen die Auslieferungsanordnung an die Vereinigten Staaten wegen Spionagevorwürfen Berufung einlegen kann. Die beiden Richter erklärten, dass Assange berechtigt sei, die Auslieferungsanordnung der britischen Regierung anzufechten: Ihm droht in den USA eine Verurteilung zu 175 Jahren Gefängnis wegen 17 Spionagevorwürfen und einer Anklage wegen Computermissbrauchs, nachdem auf deren Website eine Reihe vertraulicher Dokumente veröffentlicht wurden Dokumente vor fast 15 Jahren. Der australische IT-Experte verbrachte die letzten fünf Jahre in einem britischen Hochsicherheitsgefängnis, nachdem er sieben Jahre lang in der ecuadorianischen Botschaft in London Zuflucht gesucht hatte.

Dutzende Unterstützer versammelten sich heute Morgen vor dem Royal Courts of Justice und riefen „Assange frei“ oder hielten Plakate mit der Aufschrift „Journalismus ist kein Verbrechen“ hoch. Nach einem fünfjährigen Rechtsstreit, der von seinen Anhängern zum Symbol des Kampfes für Informationsfreiheit gemacht wurde, drohte dem 52-jährigen Australier die baldige Auslieferung, wenn sein Antrag scheiterte. Assange, dessen Gesundheitszustand sich nach Angaben seiner Angehörigen im Gefängnis erheblich verschlechtert hat, wurde wegen der Veröffentlichung von mehr als 700.000 geheimen Dokumenten über amerikanische militärische und diplomatische Aktivitäten seit 2010, insbesondere im Irak und in Afghanistan, angeklagt. Ende März hatten zwei Richter des High Court in London, Victoria Sharp und Jeremy Johnson, die Vereinigten Staaten um neue Garantien für die Behandlung gebeten, die ihm in den USA vorbehalten würde. Die Richter wollen garantieren, dass Assange nicht die Todesstrafe riskiert und dass er im Falle einer Auslieferung in den Genuss des Schutzes des ersten Zusatzartikels der amerikanischen Verfassung kommen kann, der die Meinungsfreiheit schützt. Und Assanges Befürchtungen wurden nun auch von britischen Richtern anerkannt.

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