Die Kindheit der Schurken von Benjamin Lacombe: die Buchrezension

Die Kindheit der Schurken von Benjamin Lacombe: die Buchrezension
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Ebenso der Kleine Hadeszukünftiger Gott der Unterwelt, er hätte jeden durch eine echte Hölle geschickt. Oder nochmal Geiziger Jackbesser bekannt als Jack-o’-lantern, wird von seinen Klassenkameraden mit dem Beinamen verspottet Rübenkopf. Warum nicht Kürbis, fragen Sie sich? Der ursprünglichen irischen Legende zufolge handelt es sich bei Jacks Laterne tatsächlich um eine ausgehöhlte Rübe. Erst als die Geschichte den Ozean überquert und Amerika erreicht, wo noch keine Rüben angebaut werden, wird aus der Knolle ein Kürbis. Wenn solche Verweise das Verständnis des Lesers wecken, ist Gelächter garantiert.

Auch Lacombe greift diese Dualität und Tiefe in seinen illustrierten Porträts gekonnt auf. Er bevorzugt Atmosphären dunkel und surrealistisch, aber gleichzeitig zart und poetisch; zeigt die Charaktere in jungen Jahren, aber mit einem erwachsenen Verhalten, wie das von jemandem, der zu schnell erwachsen werden musste. Anschließend fügt er Details hinzu, die Teil seines unverwechselbaren ikonografischen Vokabulars sind oder sich auf die literarische Tradition beziehen, wie wir sie kennen.

Die Darstellung von Herzkönigin weder Die Kindheit der Schurkenzum Beispiel, erinnert deutlich an das von Alice im Wunderland (L’ippocampo, 2021), das er selbst illustriert hat. Wir erkennen die Frisur, das Kleid. Obwohl keine Tiere erwähnt werden, sehen wir, wie sie den Hals eines Flamingos hält, zu ihren Füßen ein weißes Kaninchen und einen kleinen Igel mit ungewöhnlich geneigtem Kopf. Als Rahmen fungiert ein Strauch aus roten Rosen – minus einer, teilweise weiß. Wenn wir den Originaltext gelesen haben, werden all diese Details nicht unbemerkt bleiben, was das Leseerlebnis bereichert und die Neugier weckt, tiefer in die weniger bekannten Charaktere einzutauchen.

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