Russland, General Schamarin ebenfalls verhaftet: Neue Warnung von Putin

Ein weiterer General in Russland verhaftet. Putins neue Warnung an diejenigen, die die Kreml-Linie kritisieren? Diesmal landete er in Handschellen Der stellvertretende Chef des russischen Generalstabs, General Wadim Schamarin, wurde wegen Korruption verhaftet. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Tass mit der Begründung, dass Shamarin zwei Monate lang in Untersuchungshaft bleiben werde und ihm eine Freiheitsstrafe von bis zu 15 Jahren und eine Geldstrafe in Höhe des 100-fachen Betrags des Bestechungsgeldes drohe. Ihm wird die Annahme eines „besonders hohen“ Bestechungsgeldes vorgeworfen.

In den letzten Wochen wurden in Russland mehrere hochrangige Militärangehörige festgenommen. Am 13. Mai wurde bekannt, dass der Leiter der Hauptpersonaldirektion des russischen Verteidigungsministeriums festgenommen wurde. Juri Kusnezowund am 17. Mai wurde der ehemalige Kommandeur der 58. Armee festgenommen, Iwan Popow. Dem ersten wird Bestechungsgelder im Wert von 30 Millionen Rubel vorgeworfen, dem zweiten wird Betrug vorgeworfen. Darüber hinaus wurde am 23. April der stellvertretende Verteidigungsminister festgenommen, Timur Iwanowwiederum wegen Korruption.

Der Fall Popov, was steckt dahinter? Die Analyse

General Iwan Popow, Kommandeur der 58. Joint Army und Protagonist des Krieges, den Russland in der Ukraine entfesselte, wurde verhaftet. Er war für die Verteidigung vor der ukrainischen Gegenoffensive im Sommer 2023 in der Region Saporischschja verantwortlich und landete am Ende achtmonatiger Ermittlungen im Gefängnis. Und hinter der sich laut Analysten und Beobachtern eine weitere Wahrheit verbirgt.

Die Geschichte beansprucht die Aufmerksamkeit russischer „Milblogger“, ehemaliger Soldaten und Experten, die über ihre viel beachteten Telegram-Kanäle Nachrichten über den Konflikt verbreiten. Popov war angeblich in einen 100-Millionen-Rubel-Betrug (1,1 Millionen US-Dollar) verwickelt, bei dem es um den Verkauf von Metallmaterialien ging, die für den Bau von Verteidigungsbarrieren verwendet werden sollten. In den Fall wären auch ein Unternehmer und ein zuvor im Wehrkreis Süd beschäftigter Offizier verwickelt.

Das Institute for the Study of War (ISW), eine amerikanische Denkfabrik, die den Konflikt täglich beobachtet, rekonstruiert die Geschichte. Popov wurde vor einem Jahr im Wesentlichen von seiner Rolle entbunden, und zwar aufgrund einer Entscheidung, die auf „militärischen Fehlern“ und nicht auf Betrug beruhte. Für Milblogger war Popov schon immer ein hochrangiger Befehlshaber: Die in Militärkreisen anerkannten Qualitäten hätten zu einer Wiedereinstellung führen müssen.

Stattdessen wurde Popov im Juli 2023 vom Befehlshaber der Streitkräfte, Valery Gerasimov, entlassen. Die drastische Maßnahme wurde ergriffen, nachdem der General Kritik am Management der Männer im Oblast Saporischschja geübt hatte. In einer Audioaufnahme, die Popow zugeschrieben wird, stechen Vorwürfe gegen den ehemaligen Verteidigungsminister Sergej Schoigu hervor: Der hochrangige Offizier war überzeugt, dass seine Entlassung Schoigus Rache für die Kritik am Militärapparat in Saporischschja sei.

Mit der nun erfolgten Festnahme würde sich laut ISW der Kreis schließen: Das Gefängnis wäre die Reaktion des Kremls auf die Vorwürfe, die Popow vor knapp einem Jahr erhoben hatte. Die russischen Behörden wollten Popow im Juli 2023 nicht öffentlich bestrafen, aus Angst vor einer Welle öffentlicher Unterstützung für den Kommandanten. Die Torpedierung Popows im Sommer 2023 hätte das Feuer, das bereits durch die erneute Revolte von Jewgeni Prigoschins Wagner angeheizt wurde, noch weiter angeheizt.

Die Festnahme ist nun offiziell Teil einer umfassenden Antikorruptionskampagne, die der Kreml im Verteidigungsministerium „unterstützt“. DERDie Bestimmung gegen Popov stellt über die abgestempelten Papiere und die Unterschriften der Richter hinaus eine Warnung für alle großen Namen der Streitkräfte dar: Wer von der Linie des Kremls abweicht, muss früher oder später mit den Konsequenzen seines Handelns rechnen. „Der russische Präsident Wladimir Putin bevorzugt Loyalität gegenüber Kompetenz“, fasst das ISW zusammen.

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