Die italienischen Handelskammern im Alpenraum halten es für dringend notwendig, in der Problematik der Großraubtiere einzugreifen

Die italienischen Handelskammern im Alpenraum halten es für dringend notwendig, in der Problematik der Großraubtiere einzugreifen
Die italienischen Handelskammern im Alpenraum halten es für dringend notwendig, in der Problematik der Großraubtiere einzugreifen

Landwirte werden ihr Vieh bald auf die Weiden zurückbringen. Auch in diesem Jahr stellen Großraubtiere, insbesondere der Wolf, eine Bedrohung für Nutztiere dar. Im Rahmen der Initiative „Alps Benchmarking“ diskutierten die italienischen Handelskammern der italienischen Alpen mögliche Lösungen für die alpine Landwirtschaft. Sie alle sind sich einig über die Notwendigkeit konkreter Maßnahmen auf politischer Ebene.

Die Initiative „Alps Benchmarking“ wurde 2012 ins Leben gerufen, um einen regelmäßigen Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen den italienischen Handelskammern im Alpenraum zu fördern. Vertreter der Handelskammern Sondrio, Bozen, Trient, Cuneo, Treviso-Belluno und Aostatal treffen sich regelmäßig, um wichtige Themen für die Alpenprovinzen zu besprechen. In letzter Zeit wurden unter anderem die Wald-Holz-Lieferkette und die Landwirtschaft im Allgemeinen eingehend thematisiert.

In zwei Online-Treffen wurde die Zukunft der Berglandwirtschaft und die Herausforderungen, die das Zusammenleben mit Großraubtieren mit sich bringt, beleuchtet. Vertreter der Handelskammern berichteten über die Situation in ihren jeweiligen Provinzen und die mit der Anwesenheit von Wölfen und Bären verbundenen Risiken. Darüber hinaus wurden die Ergebnisse von Studien zur alpinen Landwirtschaft in Südtirol und der Lombardei vorgestellt und anschließend über Strategien zum Schutz der Nutztiere auf Almen diskutiert. Gerade jetzt, zu Beginn der sommerlichen Almsaison, sind politische Maßnahmen erforderlich, um die Gefahr durch Großraubtiere einzudämmen. Die Reduzierung des aktuellen Schutzstatus des Wolfes muss absolute Priorität haben.

Nachfolgend finden Sie die Kommentare der Vertreter der Handelskammern:

Giancarlo Virgilio, Mitglied des Rates der Handelskammer von Sondrio für den Agrarsektor:

Dass wilde Tiere außer Kontrolle geraten, ist eine ernste Situation, die uns zusammen mit der Bestätigung der Anwesenheit von Wolfsrudeln im Norden der Lombardei und der zunehmenden Raubtiere nicht gleichgültig lässt: Wir glauben, dass es unerlässlich ist, die Zukunft der Landwirtschaft und des Viehbestands zu schützen Landwirtschaft in den Berggebieten, also den empfindlichsten und von der Aufgabe bedrohten Gebieten. Der Schutz der Bergweiden und der Randgebiete darf die Anwesenheit junger Landwirte, die das Gebiet schützen, nicht außer Acht lassen. Diese verhindern mit ihrer Sorgfalt schwere hydrogeologische Katastrophen, die jedoch auch auf dem Territorium und in Gebieten auftreten, in denen keine oder nur eine geringe Präsenz landwirtschaftlicher Unternehmen vorhanden ist. Wir sind gerne zu einer Diskussion bereit, aber die Lösung muss in einigermaßen kurzer Zeit gefunden werden.“

Michl Ebner, Präsident der Handelskammer Bozen:

Gerade im Hinblick auf den bevorstehenden Beginn der Bergweidesaison ist das Problem der Großraubtiere besonders dringlich und ein einschneidendes politisches Eingreifen auf europäischer und nationaler Ebene unerlässlich. Gefragt sind Lösungen, die sowohl die wirtschaftliche Entwicklung der Alpengebiete als auch den Schutz der Weidetiere und der Umwelt berücksichtigen. Über die übliche Bewirtschaftung nicht vom Aussterben bedrohter Arten hinaus, zu denen der Wolf in Europa seit einiger Zeit gehört, ist es wichtig, Gebiete frei von seinem Vorkommen zu halten, ähnlich wie es in Europa für Hirsche, Rehe und Wildschweine getan wurde verschiedene europäische Länder. Besonders deutlich wird dieser Bedarf insbesondere in Regionen mit einer hohen Konzentration an Almen und Weideflächen“.

Fabiano Porcu, Mitglied des Rates der Handelskammer von Cuneofür den Agrarsektor:

Im Gegensatz zu anderen Ländern ist es Italien bisher nicht gelungen, einen „Wolfsschutz- und Managementplan in Italien“ zu verabschieden. Die korrekte Bewirtschaftung der Wolfspopulation in den Alpen sollte über gemeinsame Linien aller beteiligten Länder erfolgen, um unterschiedliche Verhaltensweisen zu vermeiden. Darüber hinaus muss berücksichtigt werden, dass sich einzelne Raubtiere und Rudel über Landesgrenzen hinweg ansiedeln und bewegen. Wir glauben daher, dass die Bewirtschaftung dieses Raubtiers einheitlich sein muss und hoffen, dass wir eine einzige Strategie definieren können, die für alle beteiligten Gebiete gültig ist.“

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an die Büros (E-Mail: [email protected]).

Alice Massimilla

Abteilung für Marketing und Kommunikation

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