Modica, 103 Jahre später wird an das faschistische Massaker im Passogatta-Viertel erinnert

Modica, 103 Jahre später wird an das faschistische Massaker im Passogatta-Viertel erinnert
Modica, 103 Jahre später wird an das faschistische Massaker im Passogatta-Viertel erinnert

Am 29. Mai 1921 kam es im Bezirk Passogatta, am Rande von Modica Alta, zu einem Massaker, bei dem neun Arbeiter ihr Leben verloren. 103 Jahre später, am selben Tag und an denselben Orten, wird der Historiker Giovanni Criscione anhand seines Buches die Fakten, die Vorgeschichte und Ursachen des Massakers, die Verfahrensgeschichte, die biografischen Profile der Opfer und Henker rekonstruieren „Das Massaker von Modica“ (Sizilien, Punkt L-Ausgaben). Das Buch, das seit einigen Wochen vertrieben wird, hat bereits das Interesse der Öffentlichkeit und der Kritiker geweckt, da es unter den sechs Finalisten des „Michele Selvaggio“-Preises des Historischen Instituts Sannio Telesino ausgewählt wurde.
Die Veranstaltung ist für Mittwoch, den 29. Mai, ab 18.15 Uhr geplant und findet auf dem Passogatta-Parkplatz (vor der Farmacia del Mulino) statt, der zu diesem Anlass als Freilichttheater genutzt wird. Der Rede des Gelehrten gehen Grüße der Bürgermeisterin Maria Monisteri und der Provinzsekretäre Peppe Scifo (CGIL), Pippo Gurrieri (CUB) und Giovanni D’Avola (UIL) voraus; unterbrochen von der Lesung von Passagen aus dem Buch durch den Schauspieler und Dichter Francesco Basile und der Aufführung von Kampf- und Protestliedern aus den 1920er Jahren durch die Sängerin Fiammetta Poidomani, Stimme und Gitarre.
„Das Massaker von Modica“ ist ein investigatives Buch über eine dunkle Episode in der italienischen Geschichte: eine von der Sozialistischen Partei organisierte Demonstration, die in einer Tragödie endete, als es zu einem Zusammenstoß mit der Polizei und einigen Faschisten kam. Unklar, nicht nur, weil die Dynamik, die Anstifter und die materiellen Vollstrecker im Schatten geblieben sind, sondern auch, weil es fast allen italienischen Historikern unbekannt ist. Den Behörden und den öffentlichen Kräften war das Massaker nicht fremd, sie vertuschten die Verantwortlichen und lenkten den Prozess vor dem Schwurgericht in Syrakus auf einen Freispruch.
Die Nachstellung des Massakers von Modica sowie eine Hommage an die Opfer sollen auch ein Moment der Besinnung und des Engagements sein, den man nicht vergessen sollte. In einer Zeit, in der soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte auf die Probe gestellt werden (Todesfälle am Arbeitsplatz, gewaltsame Unterdrückung abweichender Meinungen, zunehmende wirtschaftliche und soziale Ungleichheiten usw.), ist es wichtig, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen und Lehren für die Zukunft zu ziehen.

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