Vincenzo Santopadre: Neue Horizonte im Tennis zwischen Tradition und Innovation

Vincenzo Santopadre auf dem Foto

In der globalen Tennisszene wird Italien nicht nur für seine Spieler, sondern auch für seine Trainer zu einem Bezugspunkt. Zwischen diesen, Vincenzo Santopadre tritt als prominente Figur hervor. In einem aktuellen Interview mit der spanischen Website Puntodebreak teilte der römische Trainer Gedanken und Anekdoten über seine Karriere und seine neuen Projekte.

Santopadre, bekannt für seine jahrzehntelange Arbeit mit Matteo Berrettini, trennte sich im vergangenen Oktober vom italienischen Spieler und schloss damit ein bedeutendes dreizehnjähriges Kapitel ab. Heute liegt sein Fokus auf Luca Van Assche, ein junges 19-jähriges französisches Talent mit einer völlig anderen Herangehensweise an das Spiel. Trotz eines unglücklichen Ausscheidens in der zweiten Runde des Conde de Godó 2024 ist Santopadre optimistisch, was das Potenzial seines neuen Schülers angeht.
Santopadre beschreibt Van Assche als unermüdlichen Arbeiter und aufmerksamen Zuhörer. „Luca ist defensiv stark, verfügt aber über ein sehr abwechslungsreiches Repertoire: eine hervorragende Rückhand, die Fähigkeit, Konter zu spielen und intelligent Punkte zu sammeln“, erklärt der Trainer. Das Ziel des jungen Franzosen ist nicht unmittelbar mit Ergebnissen verbunden, sondern mit der kontinuierlichen Verbesserung des Spielniveaus.
„Luca ist ein Junge, der viel zuhört und hart arbeitet. Das gefällt mir besonders an ihm. Er verfügt über alle technischen und menschlichen Qualitäten, um gute Leistungen zu erbringen, und es ist mir eine Freude, ihm bei der Entfaltung seines Potenzials zu helfen.
Im Tennis, wie auch in vielen anderen Sportarten, ist es wichtig, aufgeschlossen und lernbereit zu sein. Es geht nicht nur darum, den Ball zu schlagen, sondern auch darum, eine Strategie zu entwickeln und sich kontinuierlich an die Gegner und die Spielbedingungen anzupassen.“

Auf die Frage nach dem Erfolg des italienischen Tennis hebt Santopadre das integrierte Trainings- und Wettkampfsystem hervor, das es Italien ermöglicht hat, sich zu einer dominierenden Kraft im Welttennis zu entwickeln. „Wir haben mehr als 20 Challenger-Turniere und fast 30 Spieler in den Top 300. Das ist das Ergebnis von Teamarbeit und kollektiver Anstrengung“, sagt er stolz.
„Was wir im italienischen Tennis erleben, ist kein Zufall. Es ist das Ergebnis jahrelanger ernsthafter Arbeit, Investitionen in die Ausbildung junger Menschen und in die Schaffung eines Turniersystems, das es Ihnen ermöglicht, Erfahrungen zu sammeln. Wir sind zu einem Vorbild geworden, von dem sich viele inspirieren lassen.“

Auf persönlicher Ebene denkt Santopadre über die berufliche Trennung von Berrettini nach und unterstreicht die Notwendigkeit einer Veränderung, um die Karriere des Spielers neu zu beleben. Mit Blick auf die Zukunft ist der römische Trainer zuversichtlich, dass Berrettini die Form wiedererlangen kann, die ihn zu Wettkämpfen auf höchstem Niveau geführt hat.
„Jedes Ende führt zu einem neuen Anfang. Mit Matteo haben wir eine unglaubliche Reise hinter uns, und jetzt ist es an der Zeit, diese Erfahrung mit Luca fortzusetzen, der, obwohl er sehr anders ist, so viel zu bieten hat.“

Das Interview endet mit einer Reflexion über die Herausforderungen, die das Training eines jungen Sportlers im digitalen Zeitalter mit sich bringt, und unterstreicht die Bedeutung einer ausgewogenen Mentalität, die auf kontinuierliche Verbesserung statt auf sofortige Ergebnisse ausgerichtet ist.
„Wir leben in einer Zeit, in der alles sofort fällig zu sein scheint, aber im Tennis erfordern dauerhafte Ergebnisse Geduld und ständige Arbeit. Es ist wichtig, jungen Menschen beizubringen, dass Likes in den sozialen Medien nicht mit Erfolgen in der realen Welt vergleichbar sind.“

Francesco Paolo Villarico

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