Schweiz-Deutschland 1:1: Tore von Ndoye und Fullkrug

Dank Ndoyes Tor in der ersten Halbzeit hätten die Schweizer das Kunststück beinahe geschafft, doch der Dortmunder Stürmer bescherte den Deutschen den ersten Platz

Elmar Bergonzini

23. Juni 2024 (geändert um 23:52 Uhr) – MAILAND

Plötzliche Unsicherheiten, aber das reicht erst einmal. Am letzten Spieltag der Gruppe A trennte sich Deutschland zu Hause gegen die Schweiz (1:1) und holte sich erst in der 92. Minute den für den Gruppensieg nötigen Punkt. Damit schließt Yakins Team die Gruppe auf dem zweiten Platz ab und muss im Achtelfinale auf den Gruppenzweiten Italien treffen (derzeit wären also die Azzurri der nächste Gegner der Schweizer). Ausschlaggebend waren die Tore des Bologneser Ndoye (erstes Tor für die Nationalmannschaft), unterstützt vom anderen Bologneser Freuler, in der 28. Minute und das des eingewechselten Fullkrug in der 92. Minute. Allerdings zeigte Deutschland eine gewisse Zerbrechlichkeit und Unfähigkeit, Chancen gegen tief verteidigende Gegner zu erspielen. Dieser Fehler war bereits bei den letzten Turnieren, egal ob Europa- oder Weltmeisterschaft, aufgetreten. Im Achtelfinale wird es keinen Tah geben, der disqualifiziert wird. Stattdessen müssen die Schweizer auf Widmer verzichten.

das Match

Nagelsmann lässt trotz der Qualifikation in der Tasche die Starter nicht ruhen und setzt weiterhin nicht nur auf die jungen Wirtz und Musiala, sondern auch auf die erfahreneren Kroos, Gündogan und Rüdiger. Die Deutschen starteten besser und erspielten sich bereits nach wenigen Sekunden die erste Chance durch Musiala, dessen leuchtender Pass auf Gündogan jedoch zur Ecke abgefälscht wurde. Nach einer Ecke köpft Havertz den Ball und bringt Sommer ins Spiel. In der 17. Minute passte Deutschland mit einem Außenschuss von Andrich, doch Orsato, der zum VAR zurückgerufen wurde, wehrte den Ball aufgrund eines vorangegangenen Fouls von Musiala ab. Die Führung der Schweizer Mannschaft in der 28. Minute scheint fast zufällig: Kimmich klärt schlecht und Freuler geht verloren, als er Ndoye bedient, der Tah gut antizipiert und so Neuer besiegt hat. Von diesem Moment an ändert sich das Spiel: Ndoye versucht es wenige Minuten später erneut mit einem Distanzschuss.

die Wiederherstellung

Die Schweiz senkt ihren Schwerpunkt, erhöht die Dichte vor ihrem Strafraum und lässt Deutschland das Spielfeld erobern, wobei die Deutschen jedoch eher verwirrt als entschlossen wirken und Mühe haben, Chancen zu schaffen. Musiala schießt vom Rand, Sommer blockt, Gündogan ist beim Abprall ungenau. Besonders gefährlich wird die Schweiz im Konter, wobei Embolo besonders beflügelt wirkt. Im Zentrum hilft Xhaka in der Defensivphase beim Filtern, aber auch in der Offensivphase taucht er mehrmals auf, etwa als er in der 90. Minute Neuer mit einem schönen Schuss von außen zu einer tollen Parade auffordert. Wenige Minuten zuvor hatte die Schweiz ein von Vargas erzieltes Tor wegen Abseits nicht anerkannt. Nagelsmann stellt viele Offensivspieler wie Raum (Außenverteidiger, drängt aber viel), Sané, Beier und Vollkrug hinter sich und holt sich mit den Auswechslungen zurück: In der 92. Minute ist es Raum, der auf dem Flügel durchbricht und den Ball legt in der Mitte, wo Fullkrug mit einem Kopfball den unschuldigen Sommer besiegt. Es endet so: Deutschland gewinnt die Gruppe, hat aber offensichtliche Grenzen. Die Schweiz, Italiens potenzieller Gegner, erweist sich für jedes Team als schwieriger Gegner.

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