Foggia, vor zehn Jahren der Einsturz der Via De Amicis

3.50 Uhr. Wer weiß warum, das Schicksal entscheidet immer, dass bestimmte Tragödien passieren, wenn Menschen schlafen, innerhalb der Mauern, die sie schützen sollen. Ein Brüllen erweckt schlagartig einen großen Teil der Stadt Foggia. Es wurde festgestellt, dass ein Gasleck der Ursprung der Explosion in der Via De Amicis in Foggia war. Das Gebäude Nr. 22 stürzt ein.

Es ist der frühe Morgen des 3. Juni 2014 und Foggia lässt die Albträume von 1999 und 2004 noch einmal durchleben. Viale Giotto und Via delle Frasche. Zerbrochene Leben, auch dieses Mal. Es sind die von Giuseppina Fiore und Luigi Veneziano, sie ist 29 Jahre alt, er ist 37. Ein junges Ehepaar, Eltern eines kleinen Kindes, Salvatore. Gerade die vom Zusammenbruch überwältigten Körper der Eltern dienen als Schutzschild für ihr geliebtes Kind, das gerettet wird.

Wenige Tage später kam auch Antonio Morelli ums Leben, einer der vier Verletzten, aus deren Wohnung das Gasleck ausbrach.

Die Episode spaltete die Stadt in zwei Teile und schnitt eine weitere Wunde in ihr Herz, nach den immer noch blutenden Wunden der beiden vorherigen Tragödien. Und es endete auch damit, dass der Wahlstreit unterbrochen wurde, der dazu führen sollte, dass Foggia bald den Namen des neuen Bürgermeisters erfuhr. Sowohl Franco Landella als auch Augusto Marasco unterbrachen wenige Tage vor der Abstimmung die damals geplanten Demonstrationen.

Die Tragödie erfasste auch die Bewohner des Gebäudes. Über 20 Familien wurden vertrieben und mussten viele Monate warten, bis das Gebäude wieder gesichert war und wieder genutzt werden konnte.

Morgen wird sich die Stadtverwaltung – wie jedes Jahr – an den Ort des Einsturzes begeben, um den Opfern wie gewohnt zu würdigen und denjenigen ihr Beileid auszudrücken, die zehn Jahre später um sie trauern.

Salvatore ist mittlerweile erwachsen geworden. Er ist 13 Jahre alt. Am 1. Mai vor drei Jahren empfing er seine Erstkommunion: „Ein von Gott gewolltes Wunder“, kommentierte der damalige Bürgermeister Landella.

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