Cremona Sera – Mit dem Trio der Wunder (Calderazzo, Patitucci und Weckl) verwandelt sich das Auditorium in einen New Yorker Club

Cremona Sera – Mit dem Trio der Wunder (Calderazzo, Patitucci und Weckl) verwandelt sich das Auditorium in einen New Yorker Club
Cremona Sera – Mit dem Trio der Wunder (Calderazzo, Patitucci und Weckl) verwandelt sich das Auditorium in einen New Yorker Club

Die erste Überraschung kommt beim Anblick der Instrumente der Musiker. Anhand der Hintergrundnotizen zu Donald Fagens Album „The Nightfly“ konnte man erkennen, dass neben Klavier und Kontrabass auch Keyboards und E-Bass vorhanden waren; Wer sich vor einem rein akustischen Konzert fürchtete, wurde ermutigt und das Wundertrio konnte sich auf höchstem Niveau ausdrücken.

Am dritten Abend von Cremona Jazz begeisterte ein wahres Trio ausländischer Superstars, bestehend aus Joey Calderazzo am Klavier, John Patitucci am Bass und Dave Weckl am Schlagzeug, das gesamte Auditorium, das am Sonntagabend in großer Zahl erschien.

Andererseits wurde das Rückgrat der Rhythmusgruppe genau in einer elektrischen Dimension geboren, in Chick Coreas Trio namens Elektric Band, das Weckl und Patitucci der breiten Öffentlichkeit vorstellte. Letzterer wollte sich sofort bei der Stadt Cremona bedanken, die es ihm ermöglichte, die tollen Instrumente unseres Geigenbaus live zu sehen.

Obwohl es sich um eine gleichberechtigte Gruppe handelt, liegt die Leitung des Abends bei Calderazzo, der für die ersten beiden von ihm signierten Lieder verantwortlich ist. Besonders bei „The Oracle“, einer Komposition, die für sein gleichnamiges Album aus dem Jahr 2000 aufgenommen wurde, sorgt er für eine aufheizende Atmosphäre. Ausnahmsweise wird Cremona aus einer Provinzstadt in einen New Yorker Club projiziert, wo ein Sinn für Swing gepaart mit raffinierter Technik perfekt harmoniert. Beeindruckend ist Weckls Gelassenheit, die man am Schlagzeug, an den Becken und sogar mit seinen Händen bewundern kann. Die Professionalität dieser Musiker macht sehr schwierige Dynamiken einfach und mit einer entwaffnenden Natürlichkeit.

Patitucci präsentierte außerdem zwei seiner eigenen Lieder, „Mr Higgins“, gewidmet dem großen Schlagzeuger Billy Higgins, und „Torano Castello“. Letzteres, eine Hommage an die Heimatstadt seiner Großeltern in der Provinz Cosenza, betonte die italienischen Wurzeln des Bassisten. Begleitet von einem Intro auf Calderazzos Keyboards und Weckls Händen am Schlagzeug lieferte er eine unkonventionelle Vision der Farben Süditaliens. Es ist nützlich, sich daran zu erinnern, dass er letztes Jahr als Gast beim Peperoncino Jazz Festival auftrat und auch dort Lieder vorstellte, die dem kalabrischen Land gewidmet waren, wie „Diamante“ und „Caro Mimì“.

Es gab auch Raum für „Fusion“-Erinnerungen, die in den 1980er Jahren sehr in Mode waren, dann aber langsam verschwanden. Hier lässt Patitucci seinem Schlag auf den E-Bass freien Lauf, während Calderazzo in einem sehr erkennbaren Fragment sogar an den Herbie Hancock von „Rockit“ erinnert. Die lateinamerikanischen Aromen werden durch einen Auftritt allein auf Weckls Becken besiegelt, der dann zu seinem gesamten Schlagzeug wechselt und so zum menschlichen Metronom wird.

Ein sehr intimer Moment, dargeboten im rein akustischen Duo von Calderazzo am Klavier und Patitucci am Kontrabass mit Bogen, fesselte förmlich die Aufmerksamkeit des Publikums, in einer sehr ergreifenden Ballade, die großen Applaus auslöste. Dann das große Finale mit den Stilübungen der drei Superstars, entspannt beim Publikum und immer herzlich willkommen, wenn sie nach Italien zurückkehren.

Die nächste Cremona Jazz-Veranstaltung findet am kommenden Freitag, den 24. Mai, mit einer Hommage an Gershwin und Ellington statt, kuratiert von Enrico Pieranunzi am Klavier, begleitet vom Italienischen Philharmonischen Orchester.

Fotoshooting von Gianpaolo Guarneri (FotoStudio B12)

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