Bozen: Ausschreibung für den öffentlichen Schienenverkehr in einem Los

Erstmals startet die Provinz Bozen eine Ausschreibung für den öffentlichen Schienenverkehr in einem Los. Der Provinzrat hat heute (18. Juni) das europäische Verfahren eingeleitet.
Dabei handelt es sich um die bislang größte Ausschreibung in Südtirol. Bewerber aus ganz Europa können Angebote für den Betrieb des Schienenverkehrs in Südtirol von 2025 bis 2039 einreichen. Das europaweite Ausschreibungsverfahren für den 15-jährigen Dienstleistungsvertrag beläuft sich auf 1,6 Milliarden Euro.

„Der Wettbewerb zwischen Lieferanten fördert die Qualität. Mit einem einzigen Betreiber für das gesamte System ist die Koordination von Bahnverbindungen und Umsteigemöglichkeiten einfacher“, erklärt Daniel Alfreider, Landesrat für Mobilität. In der Pressekonferenz im Anschluss an die heutige Sitzung (18. Juni) des Provinzrats erklärte er, dass die Ausschreibung die Anwendung des Tarifvertrags „CCNL für Mobilität/Vertraglicher Bereich der Eisenbahnaktivitäten“ vorsehe.

„Die Ausschreibung ist Teil des Landesplans für nachhaltige Mobilität“, erklärte Alfreider. Ziel des Plans ist es, mehr Menschen dazu zu bringen, mit Bus, Bahn, Fahrrad und zu Fuß zu reisen, und die Bahn ist das Rückgrat dieser Strategie.

Die Elektrifizierung der Vinschger Bahn ist ein wesentlicher Baustein zur Steigerung des Schienenverkehrs. Nach der Fertigstellung im Jahr 2025 wird es für diejenigen, die weiter Richtung Bozen wollen, kein Umsteigen in Meran mehr nötig sein.

Auch in Bozen beginnen bald die Arbeiten am Virgolo-Tunnel. Ein separates Gleis führt die Meraner Strecke direkt zum Bahnhof. Auf diese Weise muss der Zug nicht mehr warten, wenn die Hauptstrecke, die Brennerstrecke, „ausgelastet“ ist.

Dank des Rigaer Talrings fährt der Zug aus dem Pustertal direkt auf die Brennerstrecke ein und erspart sich die Fahrt über Franzensfeste. Dadurch sparen Sie ca. 15 Minuten Richtung Brixen. Auch ein Umsteigen wird nicht nötig sein. Mit der Fertigstellung aller dieser Arbeiten im Jahr 2026/2027 und der Anschaffung neuer Triebzüge dürfte die Bahn attraktiver werden.

Darüber hinaus ist die Fertigstellung des Brenner-Basistunnels für 2032/33 geplant, während die „Abzweige“ Richtung Meran und Pustertal Mitte der 2030er-Jahre mit einem zweiten Gleis zwischen Bozen und Obermais sowie einer Teilverdoppelung im Val ausgebaut werden Im Pustertal besteht die Möglichkeit, die Zugfrequenz zu erhöhen und Expresslinien zu schaffen.

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