### Große Betrugsmasche in Millionenhöhe aufgedeckt, auch die Abruzzen sind beteiligt
Die Operation „Transhumance“ brachte einen der größten Betrugsfälle gegen die Europäische Union in den letzten Jahren ans Licht. Die Finanzpolizei von Pescara hat unter der Leitung und Koordination der Bezirks-Anti-Mafia-Direktion der Staatsanwaltschaft von L’Aquila die Ermittlungen zu einem komplexen betrügerischen System abgeschlossen, das angeblich Millionen von Euro an Geldern gestohlen hat, die für den Agrarsektor bestimmt waren.
### Eine Untersuchung wurde auf ganz Italien ausgeweitet
Die Ermittlungen ergaben, dass bis zu 75 Einzelpersonen und Organisationen in verschiedenen italienischen Regionen, darunter Abruzzen, Apulien, Trentino-Südtirol, Piemont, Lombardei, Venetien, Ligurien, Emilia Romagna, Latium und Kampanien, an diesem illegalen Geschäft beteiligt waren. Die Ermittler vermuten, dass hinter dieser Großaktion auch die sogenannte „Foggia-Mafia“ steckt, da Personen mit Verbindungen zu kriminellen Organisationen im Gargano beteiligt sind.
### Die Methoden des Betrugs
Den Erkenntnissen der Ermittlungen zur „Transhumanz“-Operation zufolge hätte die kriminelle Vereinigung seit 2014 einen ausgeklügelten Betrugsmechanismus eingesetzt. Die Gruppe hätte vorgetäuscht, über die notwendigen Voraussetzungen zu verfügen, um Land und damit verbundene GAP-Titel (Gemeinsame Agrarpolitik) zu erhalten. Konzessionen, die normalerweise neuen jungen landwirtschaftlichen Unternehmern über die National Title Reserve vorbehalten sind.
### Komplizenschaft und Betrug
Die Ermittler fanden heraus, dass die sogenannten neuen fiktiven Agrarunternehmen in Wirklichkeit mit landwirtschaftlichen Genossenschaften oder temporären Unternehmensvereinigungen zusammenarbeiteten, die eigens gegründet wurden, um Tausende Hektar Land zu erobern. Diese Konzessionen wurden von den Kommunen zur bürgerlichen Nutzung ausgeschrieben, gelangten jedoch aufgrund gefälschter Unterlagen oder falscher Erklärungen in die Hände von Betrügern.
### Der Tribut des Betrugs
Die von der Finanzpolizei aufgedeckten Betrugsfälle belaufen sich auf rund 5 Millionen Euro. Die beteiligten Personen werden nun in verschiedenen Funktionen der Selbstwäsche, der Wiederverwendung illegaler Erträge aus über einen längeren Zeitraum durchgeführten kriminellen Aktivitäten sowie der Annahme gestohlener Waren und schweren Betrugs gegen den italienischen und europäischen Staat wegen unrechtmäßiger Beschaffung öffentlicher Gelder beschuldigt.
Diese Ergebnisse werfen ein neues Licht auf die Schwachstellen des öffentlichen Versorgungssystems im europäischen Agrarsektor und werfen Fragen über die Notwendigkeit auf, die Kontrollen zu verstärken, um ähnliche Vorfälle in der Zukunft zu verhindern. Die geografische Ausdehnung der Operation zeigt, wie sich solche betrügerischen Machenschaften tief in den Wirtschaftsstrukturen in verschiedenen Teilen des Landes verwurzeln können.