Digitale Kompetenzen, Italien liegt in Europa nur auf Platz 23: Weniger als die Hälfte der Erwachsenen verfügt über grundlegende digitale Kompetenzen

Digitale Kompetenzen, Italien liegt in Europa nur auf Platz 23: Weniger als die Hälfte der Erwachsenen verfügt über grundlegende digitale Kompetenzen
Digitale Kompetenzen, Italien liegt in Europa nur auf Platz 23: Weniger als die Hälfte der Erwachsenen verfügt über grundlegende digitale Kompetenzen

Bei den digitalen Kompetenzen der Italiener ist es noch ein langer Weg: Weniger als die Hälfte der 16- bis 74-Jährigen verfügt über grundlegende digitale Kompetenzen. Diese Zahl verdrängt Italien auf das Schlusslicht der EU-Länder (23. von 27 Ländern), mit einem Abstand von etwa 10 Prozentpunkten zum europäischen Durchschnitt.

Die Verbreitung digitaler Kompetenzen schwankt, wie man sich leicht vorstellen kann, je nach Wirtschaftszweig erheblich: Die Sektoren IKT-Dienstleistungen sowie Finanz- und Versicherungstätigkeiten weisen einen hohen Anteil an Arbeitnehmern mit grundlegenden digitalen Kompetenzen auf, während dies in der Land- und Forstwirtschaft, der Fischerei und im Baugewerbe der Fall ist deutlich hinter dem Zeitplan zurück.

Das Bild, das der Istat-Bericht über die digitalen Kompetenzen der Bürger zeichnet, zeigt ausgesprochen düstere Farben, auch wenn die Nachrichten nicht negativ erscheinen. Beispielsweise nimmt die Zahl der IKT-Fachkräfte zu, mit einem Anstieg von 19 % seit 2019, aber dieser Fortschritt liegt unter dem EU27-Durchschnitt (+24,1 %). Auch der Anteil der Absolventen in IKT-Fächern stieg von 1,3 % im Jahr 2019 auf 1,5 % im Jahr 2022, auf europäischer Ebene betrug der Anstieg jedoch von 3,9 % auf 4,5 %.

Auch bei der Schulung zu IKT-Technologien liegen italienische Unternehmen deutlich hinter dem europäischen Durchschnitt: Nur 54,7 % der Unternehmen führten im Jahr 2021 Schulungen für ihre Mitarbeiter durch, verglichen mit 65,3 % der europäischen Unternehmen.

Nur 46 % der erwachsenen Bevölkerung verfügen über grundlegende digitale Fähigkeiten

Eines der Ziele des europäischen Programms, zu dem Istat mit diesen Erhebungen beiträgt, besteht darin, den Anteil der Bevölkerung zwischen 16 und 74 Jahren zu erhöhen, der über mindestens grundlegende digitale Fähigkeiten verfügt. Ziel ist es, bis 2030 80 % zu erreichen und alle fünf Bereiche abzudecken, die im aktuellen Digital Skills Framework definiert sind: Kommunikation und Zusammenarbeit, Informations- und Datenkompetenz, Sicherheit, Problemlösung, Erstellung digitaler Inhalte. Ein Ergebnis, das jedoch noch in weiter Ferne liegt, wenn man bedenkt, dass im Jahr 2023 nur 45,9 % der italienischen Erwachsenen über ausreichende digitale Kompetenzen verfügen werden. Über ein Drittel (36,1 %) verfügt über unzureichende Kenntnisse und 5,1 % verfügen, obwohl sie Internetnutzer sind, überhaupt über keine Kenntnisse.

Diese Daten machen Italien, wie bereits erwähnt, zu einem der europäischen Länder mit dem niedrigsten Anteil an Menschen mit mindestens grundlegenden digitalen Fähigkeiten, wobei der Abstand zum EU27-Durchschnitt fast 10 Prozentpunkte beträgt.

In Italien wie auch in anderen europäischen Ländern werden digitale Kompetenzen mit den soziokulturellen Merkmalen der Bevölkerung in Verbindung gebracht. Bei der Betrachtung der Altersgruppen gibt es erhebliche Unterschiede: 59,1 % der Jugendlichen zwischen 16 und 24 Jahren und nur 19,4 % der Erwachsenen zwischen 65 und 74 Jahren verfügen über mindestens Grundkenntnisse in den fünf Bereichen. Und dann ist da noch die Geschlechterfrage: Männer liegen mit 3,1 Prozentpunkten vor Frauen, auch wenn bis zum Alter von 44 Jahren offenbar Frauen über größere digitale Kompetenzen verfügen.

Der Zusammenhang zwischen Qualifikationen und Beschäftigung

Ausreichende digitale Kompetenzen sind sowohl im Privatleben als auch für den Zugang zur Arbeit unerlässlich. In Italien liegt der Anteil der Arbeitslosen, die in allen fünf Bereichen zumindest über grundlegende digitale Kompetenzen verfügen, im Jahr 2023 bei 38,7 %, während dieser Wert bei den Erwerbstätigen auf 56,9 % ansteigt (in beiden Fällen liegen wir jedoch deutlich unter dem EU-Durchschnitt).

Auch der Wirtschaftszweig, in dem man arbeitet, kann das Niveau und die Art der Qualifikationen beeinflussen. In Italien ist der höchste Anteil an Mitarbeitern mit mindestens grundlegenden digitalen Fähigkeiten in den Informations- und Kommunikationsdiensten (IKT) sowie im Finanz- und Versicherungswesen zu beobachten (ca. 80 %). Die niedrigsten Werte werden im Sektor Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft (32,5 %) sowie im Bausektor (43,8 %) verzeichnet.

Langsames Wachstum der Beschäftigten in IKT-Berufen

Das zweite konkrete Ziel des strategischen Programms „Digitale Dekade“ ist die Erreichung von 20 Millionen IKT-Fachkräften mit einer stärkeren Präsenz von Frauen. In Italien waren im Jahr 2023 970.000 Menschen in Berufen beschäftigt, die zur Gruppe der IKT-Spezialisten gehören.

Trotz der Fortschritte, die in den letzten Jahren hinsichtlich des Anteils von IKT-Spezialisten an der Gesamtbeschäftigung erzielt wurden, ist Italien in der Europäischen Union vom 17. auf den 24. Platz zurückgefallen. Zur Schwäche der italienischen Position tragen unter anderem die geringe Verbreitung von IKT-Fachkräften in Unternehmen mit mindestens 10 Mitarbeitern, ein geringer Anteil an Fachkräften mit Hochschulabschluss und die geringere Präsenz von Frauen bei.

Immer noch wenige Absolventen in MINT-Fächern

Eine der Empfehlungen der Europäischen Kommission besteht darin, den Anteil der Absolventen in den MINT-Fächern (Mathematik, Naturwissenschaften, Technik, Ingenieurwesen) zu erhöhen. In diesem Zusammenhang verzeichnet Italien einen Anteil von Absolventen in MINT-Fächern von 23,4 % an der Gesamtzahl, verglichen mit einem europäischen Durchschnitt von 26,5 %.

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